Hundegeschichten oder alle möglichen Wege, zu einem Zweithund und damit zu doppeltem Hundeglück  zu kommen....

 

 

oder

Gedanken
zum Zweithund

In meiner Jugend war es üblich, dass der nächste Hund
einzieht, bevor der vorhandene Hund wegstirbt. Der Alte kann den Jungen
miterziehen, Sozialisierungsproblemen wird sicher vorgebeugt und: es entsteht
kein „hundleerer Raum“, wenn der unvermeidliche Abschied da ist.

Das hat gut funktioniert bis unsere damalige Hündin Kora
(Border Collie x kleiner Münsterländer) Welpen bekam. Zuckersüß waren
sie, selbstverständlich, einen Haufen Arbeit haben sie gemacht und natürlich
konnten wir uns von allen trennen bis auf eine: Lena (Border x kleiner
Münsterländer x großer Münsterländer). Das war unser erster „Doppelpack“ und
die Erinnerung daran wird immer wach bleiben.

In den Wirren der Berufs- und Lebenswegfindung wurden die
beiden jedoch getrennt. Kora blieb bei meiner Mutter, Lena lebte erst bei mir,
dann bei meiner Schwester, letztlich wieder bei mir. In der Zeit bei meiner
Schwester bekam Lena ihren ersten und einzigen Nachwuchs –  aus diesem Wurf blieb ein Rüde in der
Familie. Lasko (Border x kleiner Münsterländer x großer Münsterländer x großer
Münsterländer) zog bei meiner Mutter und seiner Oma Kora ein. Die gute Kora
starb viel zu früh mit 14 Jahren an Nierenversagen und hinterließ Lasko als
Einzelhund.

Als Lena mit mir ins Allgäu ging, kaufte mein damaliger
Lebensgefährte eine reinrassige Australian Sheperd Hündin und so machte Taiowa
aus Einem Zwei.

Taiowa wurde „Opfer“ des über die Ortsgrenzen hinaus
bekannten Dorfrüden (Abstammung unbekannt). Sie war also schon die dritte
Hündin, die erst nach dem ersten
Wurf kastriert wurde...und ich hatte eigentlich die Schnauze voll von Welpen,
schnuckelig hin oder her! Ich wußte schon zu genau, was da auf mich zukommt!
Jedoch kam Lena in das Alter, in dem es Zeit für einen Nachfolger wurde.
Etliche Welpen waren schon vesprochen, noch ehe wir wussten, wieviele es
überhaupt werden würden. Also bekam Taiowa ihre Welpen. Es waren acht. Und mein
Ennio war der Erstgeborene.

Taiowa lebt inzwischen mit einem anderen ihrer Söhne
zusammen, Lena und Ennio blieben bei mir, versteht sich.

Zwei gemeinsame Jahre hatten sie noch, bis Lena mit
gesegneten 17 Jahren an Altersschwäche starb. Ennio war Einzelhund. Und blieb
es auch – er war ja Rüde ;-)...und kastriert!

In meinem Kopf aber blieb der Wunsch nach einem Zweithund.
Niemand kann mit Hunden so gut Hundesachen machen wie – Hunde!! Doch es stellte
sich für mich als garnicht so leicht heraus, einen Hund zu finden, der mir
nicht vor die Füße geboren wurde! Noch dazu wurde Ennio in den einsamen Jahren
zu einem eifersüchtigen Menschenhund, für den andere Hunde, die Frauchens
Aufmerksamkeit bekamen, unerwünschte Konkurrenz darstellten. Also musste
dringend auf sein uneingeschränktes Einverständnis geachtet werden, im
Idealfall musste er sich seinen Partner selbst erwählen dürfen. So
vergingen Jahre.

Lasko, der Hund meiner Mutter, musste mit 16 Jahren aufgrund
diverser Altersgebrechen eingeschläfert werden. Und da war es plötzlich, dieses
gefürchtete Hundevakuum!

Es wurde getrauert, weil die Trauer zu jedem Verlust
dazugehört. Doch sie hörte nicht auf. Nicht etwa, weil Lasko nicht mehr
da war (kein Hund lebt ewig, außer in der Erinnerung, so ist es nunmal) –
sondern weil überhaupt kein Hund mehr da war!

So fand schließlich Luzzi aus Caserta den Weg zu meiner
Mutter (ihre Geschichte ist nachzulesen).

Im gleichen Transport kam auch ein kleiner Rüde mit, bei dem
Ennio lustige Ohren bekam. Die Kinder bettelten auf mich ein, ich solle ihn auch
mitnehmen! Aber ich traute mich nicht – und habe es hinterher immer wieder
bereut!

Doch – wie es zu erwarten war – hatte das auch sein Gutes.

Tief beeindruckt von Giovannas Engagement für die Hunde von
Caserta bot ich mich ihr als Pflegestelle an. So konnte ich im Stillen Ausschau
nach dem Zweiten halten und Ennios Mitspracherecht war gesichert. Wir hätten
sogar ausgiebig Zeit zum „Hineinfühlen“, Ennio ebenso wie ich...was soll ich
sagen: ich hätte es mir eigentlich denken können. Wen Amors Pfeil trifft, der
braucht nicht mehr Hineinfühlen – der muß dem Gefühl vertrauen und
Entscheidungen treffen.

Hab ich gemacht! Ohne Reue!

Nun kann ich mich wieder am kleinstmöglichen Hunderudel
erfreuen, Verhalten beobachten, Spiel-Kino gucken und mich glücklich schätzen,
dass mich sogar ZWEI ausgesprochene Hundeschönheiten schmücken und durch Tag
und Nacht begleiten. Endlich!!

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