Heute soll an dieser Stelle ein alter Herr zu Wort kommen, der auf dem Gebiet der Menschenführung  unbestritten zu den ganz Großen gehört, und so verneige ich mich hiermit respektvoll vor einem wahren Könner.

Bühne frei für Ricco!

Thema: Ricco´s Erziehungsmaßnahmen

Also, ich versteh Euch nicht – Ihr seid doch alle gestandene
Italiener und Ihr bringt es nicht fertig Eure Herrschaften richtig zu erziehen!?

Ich denke, ich lese nicht richtig – Ihr macht Euch ohne zu
murren zu Kasperl und das alles für ein paar Leckerli´s, die Ihr sowieso
bekommen würdet?

Also jetzt verrat ich Euch mal meine Strategie!

Von Anfang an, habe ich nicht den geringsten Zweifel daran
gelassen, wer der Rudelführer ist. Schließlich bin ich der Größere – Stärkere
und vor allem der Sturere und das sind die Voraussetzungen Rudelführer zu sein
und unser Frauchen hat das auch relativ bald eingesehen. Man muß nur eisern
daran festhalten und das Ganze täglich üben.

1.   Gassigehn:

als Erstes steckt man sich Oropax
in die Ohren, damit entgeht man dem nervtötendem Geschrei hinter einem.

Man gibt den Weg vor – niemals
umschauen, wenn Frauchen wie ein Hampelmann in der Ferne winkt und schreit  h i e r 
oder  k o m m  zurück, das nervt zwar, aber irgendwann sieht
sie ein, daß ich am längeren Hebel sitze und sie mit ihren  z w e i 
kurzen Beinen viel langsamer ist.

  1. Wenn
    man genug vom Spazierengehn hat, dreht man einfach um und marschiert wieder zum
    Auto zurück, die anderen kommen schon von allein.
  2. Essen:

wer will schon immer diese alten
Dosen, schließlich hat sie doch einen Herd, auf dem man  gutes Essen machen kann – also – legt man
sich in ca. 1 m Entfernung vor Frauchen hin und schaut sie unverwandt an, ab
und zu muß man sich noch über die Schnauze lecken Wenn man das lange genug
durchhält,  steht sie dann irgendwann
ganz sicher entnervt auf und holt aus dem Gefrierschrank Hackfleisch oder was
sie sonst so findet und zaubert im Handumdrehen etwas Leckeres auf den Teller.
Damit wir vorher nicht verhungern gibt’s bestimmt noch ein Leckerchen.

Das Dosenzeugs nimmt sie  mit auf´s Feld, das fressen dann die Krähen –
von mir aus, die Hauptsache das Zeug ist weg.

Dann ist da noch so eine Sache,
da hab ich etwas länger gebraucht, bis ich sie in den Griff    bekommen habe:

4.   die lästige Verwandtschaft los werden –
früher habe ich sie ja wirklich gern gemocht, aber eines Tages kommen sie
wieder, machen das Auto auf  u n d  - raushüpft so ein kleiner Taschenkrebs, den
hat auch die Giovanna mitgebracht – bööööse Giovanna. Wenn der kommt, habe ich
und Sandro keine ruhige Minute mehr. Die verrückte Hexi und dieser noch
verrücktere Gino geben keine Minute Ruhe, die raufen stundenlang, bis sie
umfallen. Dann schlafen sie eine halbe Stunde und dann geht´s wieder los.

Erst hab ich ihn angebellt, aber
das hat den gar nicht interessiert, aber dann ist mir was besseres einfallen,
ich tigere durch die Wohnung – immer hin und her oder ich verstecke mich im
Garten, so daß mein Frauchen immer in Bewegung ist, weil sie meint mich trösten
zu müssen. Irgendwann meint sie dann, es ist besser, wenn ihr jetzt heimfahrt –
der arme Ricco bekommt sonst noch einen Herzinfarkt. G e s c h a f f t – seht
Ihr, so geht das.

Ja ist doch wahr, wir sind doch
hier kein Kindergarten, sondern ein Seniorenheim – Sandro und ich sind Nonno´s
und wollen unsere Ruhe.

Ihr seht also Erziehung ist gar
nicht so schwer – dazu braucht man keine Trainer oder sonst was – das schaffen
wir ganz allein.

Schließlich haben manche von Euch
„Straßenköter Erfahrung“, da hat man sich auch durchsetzen müßen und das kommt
uns jetzt zu Gute.

Also, ich hoffe ich konnte
Euch  meine Erziehungsmethoden ein
bißchen näher bringen und verständlich machen – setzt sie um und berichtet mir,
wie es läuft.

Ciao Euer Ricco

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