Aus Marte wird Sandro - aber es ändert sich mehr.

Grüß Gott mein Name ist Sandro - in meinem früheren armseeligen Leben hieß ich Marte.

Irgendwie und warum auch immer bin ich schon im Babyalter in´s Tierheim von Caserta gekommen. Was damals mit mir geschah, weiß ich nicht mehr, aber es hat sich irgendetwas in meinem Hirn eingebrannt, das ich nicht mehr los werde. Wenn´s draußen stürmt oder es dunkel wird, bekomme ich richtig Angst und suche Schutz bei Herrchen oder Frauchen. Da kann es auch mal vorkommen, daß ich knurre und grantig bin, ich will das gar nicht, es kommt einfach so über mich. Gottseidank übersehen die beiden das und sagen: armer Sandro, was mußt du alles erlebt haben.
Ich weiß noch genau, als mich Giovanna damals nach Olching gefahren hat und dann stand ich vor ein paar Treppen - da habe ich mich erst gar nicht rauf getraut, mein jetziges Herrchen hat mich raufgetragen. Das war mir sehr peinlich und am nächsten Tag hab ich es halt selber probiert. Die Wohnung war ganz ok, aber der Balkon war ja das Allerletzte. Wenn ich was sehen wollte mußte ich auf zwei Beinen stehen (s.Bild) und drüber schau´n. In den Garten durfte ich auch nicht alleine gehen, weil kein Zaun da war.
 
Anfangs hatte ich eigentlich vor allem und jedem Angst, wenn ich nicht an der Leine gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich dauernd weggelaufen. Alles war so erschreckend für mich. Ich weiß noch, einmal hat´s plötzlich geknallt - ich bin so erschrocken, daß ich wie ein Irrer losgelaufen bin - leider hing Frauchen hinten dran und als die Leine zu Ende war, gab´s einen Ruck und Frauchen lag im Dreck. Langsam aber sicher hat sich das gegeben und ich wurde mutiger, ich war schließlich schon 5 Jahre alt.
In Olching hatte ich auch viele Hundefreunde. Wir haben uns jeden Tag zum Gassigehen getroffen. Die haben immer miteinander gespielt - ich habe lieber zugeschaut, aber gefallen hat´s mir gut.

 

Irgendwann hat Frauchen gesagt - Sandrolein braucht einen Garten und dann sind wir in einem winzig kleinen Dorf gelandet, da ist überhaupt nichts los. Dann ist sie auch noch auf die glorreicht Idee gekommen, mir einen Spielgefährten zu besorgen. Das war dann Hexi und das hätte sie besser gelassen. Ich mag Hexi zwar gern, aber die will immer bestimmen und ist eifersüchtig, wenn ich gestreichelt werde. Außerdem kann sie keine 5 Minuten still sitzen, das ist ziemlich nervig schließlich bin ich inzwischen schon 9. Aber das ist noch gar nichts, was danach kam:

R I C C O, den hätte ich schon gar nicht gebraucht - ich wollte ein Alleinhund sein , aber Frauchen mit ihrem weichen Herz: das mußt du verstehen, der Ricco ist soooo ein Armer - denk mal zurück, wie es damals in Caserta war - naja, er hätte sich ja ein anderes Zuhause suchen können, doch nicht bei mir - dieses riesen Kalb, daneben schau ich aus wie ein Pekinese. Der liegt in der Wohnzimmertür ausgesteckt und ich komm nicht mehr rein. Der kriegt auch die gleichen leckeren Knochen wie ich - ich war aber eher da, das ist doch ungerecht.


Nur eins freut mich jeden Tag - ich bin der Einzige, der frei laufen darf, ich folge zwar auch nicht immer und hab mich schon mal im Maisfeld verirrt, aber Frauchen vertraut mir. Sie meint, wir sind Hunde und keine Zirkuspferdchen, es reicht, wenn wir ein "bißchen" folgen. Ein´s ist auch noch blöd - wenn ich mehr Streicheleinheiten ergattern will, muß ich genauso schleimen, wie die anderen zwei, das ist eigentlich gegen meine Natur und hatte ich früher nicht nötig. Inzwischen bin ich zum Oberschleimer avanciert, ich kann das prima und die Beiden freuen sich und sagen immer, seit Ricco und Hexi da ist, hat sich der Sandro richtig verändert, er ist so liebesbedürftig geworden. Kunststück - man muß eben schauen, wo man bleibt. Hätte ich auch nicht nötig, wenn sie die anderen zwei wieder zurückbringen würden - schaut aber nicht so aus.

Gut, dann arangiere ich mich eben - sonst hätte ich ja nichts zum meckern. Mir gefällt´s eh so wie´s ist.

  
     

 


Dafür, daß ich mal ein "Problemhündchen" war, hab ich mich doch ganz schön gut gemacht oder?
Ich wünsche mir und meinen zwei Mitbewohnern noch ein langes und weiterhin glückliches Dorfleben - 1x im Jahr ein Italienertreffen, um zu erfahren, wie den "Ehemaligen" so ergangen ist und von Euch allen wünsche ich mir - falls Ihr noch keinen so mich habt - überlegt nicht lange und holt Euch einen armen Casertaner.
Euer Sandro
 
Bild 0965 wo ich so schwarz oben rum bin, ist keine Farbe, sondern Dreck - ich bin gelaufen wie ein Irrer weil ich mich so über das schöne Wetter gefreut habe und habe dabei einen Wassergraben übersehen - Kopfüber bin ich da reingefallen. Ich bin so erschrocken, daß ich erst mal liegen geblieben bin. Frauchen dachte ich bin tot und hatte ganz weiche Knie. Ist ja nochmal gut gegangen.

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