Ich war „weiß-schwarz, Box 1“

– zuhause in einem Zwinger im Canile von Caserta.

Dann kam der Abend der Abreise und der Tag der Ankunft.

Der 29. Dezember 2009.

Früh, sehr früh morgens um 8 Uhr begann mein neues Leben.

 

 

 


Heute bin ich „Rica“ – mein Fell ist nicht mehr gelbgraubraun verklebt, sondern wirklich schwarz-weiß, glänzend und weich. Ich habe an diesem kalten Wintertag mein vorheriges, gefährliches Leben in den Straßen von Caserta mit einem aufregenden Hundeleben in Deutschland eingetauscht.

Jeden Tag erforsche ich mein Revier im Siebentischwald . Ich treffe mich mit meinen Hundefreunden, tolle, spiele und versuche meine Vergangenheit zu vergessen und immer mehr Vertrauen in mein neues Leben hier zu fassen. 

Im Großen und Ganzen geht es mir hier wirklich sehr gut. Ich habe Schlafplätze zur freien Auswahl, Streicheleinheiten zu jeder Tageszeit und das Unterhaltungsprogramm in dieser Familie ist auch nicht zu verachten.
Als Dank und Belohnung für meine Leute hier spiele ich  bei dem ganzen Zirkus mit. Gegen Leckerlis, versteht sich.
Also, nach Wunsch mache ich „Sitz“ und „Platz“, reiche meine linke oder rechte Pfote, rolle wie ein Wirbelwind über den Boden, suche mit Begeisterung nach versteckten Leckerlis oder , was die totale Krönung der Vorstellung ist,  mache „Bitte-Bitte“.

Leute ich sag´ euch, das zieht vielleicht.



Das einzige „Problem“ ist noch das Futter.  Hier verlangen sie doch tatsächlich, dass ich Hundefutter fresse.

T R O C K E N F U T T E R !!!!!!

Ich habe mich bis heute damit noch nicht richtig anfreunden können. Meine Leute schieben sich die leckersten Sachen unter die Nase und zu mir sagen sie: „ Süße, davon wirst du krank, das ist nichts für dich!“ 
Von wegen!!! Erkläre mir doch bitte einer was an Schnitzel, Pizza, Pommes, Leberkäse, Salami , Vanillepudding und Marmorkuchen etc. schlecht sein soll.
Naja – so ab und zu fällt dann doch eine Kleinigkeit für mich ab. Aber letztendlich bleibt mir dann doch nur mein Napf mit dem trockenen Knabberzeug.

Mal sehen, wer diesen Kampf gewinnen wird. Die oder ich!!!

Aber sonst ist es hier ganz lustig. Am Wochenende darf  ich immer mir meiner besten Freundin Wettrennen veranstalten. Wer das ist?  Na, Sissi natürlich!! Nein, keine Hundedame sonder eine Haflingerstute. Leider habe ich bis heute noch nicht einmal gegen sie gewonnen, aber ich trainiere fleißig beim Joggen mit meinem Boss.
Oder aber ich darf mit ihm zum Angeln. Dann bin ich immer ganz neugierig auf die glitschigen Teile, die er aus dem Wasser zieht. Ziemlich aufregend ist das.
Mein Auftrag ist es dann, die gefangenen Fische zu bewachen. Das mach´ ich gut. Kein anderer darf dann in die Nähe kommen, sonst werde ich richtig ungemütlich und vertreibe jeden Fischdieb der sich dem Fang nähert. Mein Boss sagt, ich mach das super.
Ein kleines Eckchen Salamisemmel fällt dann doch mal „aus Versehen“ in meine Nähe.  Zwinkernd

Ich glaube, ich habe es hier ganz gut getroffen. Ich merke, dass ich geliebt und überall mitgenommen werde.
Egal ob auf Hochzeiten, zum Reiten, zu Tischtennis-Turnieren ( als persönlicher Glückbringer für mein junges Herrchen), zu Freunden oder was ich auch ganz spannend finde, in den Urlaub mit dem Wohnwagen.
Was ich schon alles gesehen habe ist toll.
Ich war schon Kanu fahren an der Ardeche (obwohl ich ja komplett wasserscheu bin) , wanderte stundenlang um Masurischen Seen und diesen Sommer darf ich mit nach Lappland. Bären und Elche besuchen. 
Klar, irgendjemand muss ja auch auf meine Leute aufpassen. Ich will hier ja noch lange wohnen.

Ich denke, das war ein guter Tausch!

Danke liebe Giovanna, dass du mich hierher gebracht hast. Hoffentlich dürfen noch viele Freunde aus Caserta die gleichen Erfahrungen machen wie ich.

Liebe Grüße
Deine Rica ehemals „weiß-schwarz,  Box 1

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