...sollten sie als Schmankerl in unserem diesjährigen Adentskalender zu lesen sein. Aber oft überholen sich die Ereignisse im Tierschutzalltag quasi selber- im positiven, aber leider genauso oft im traurigen Sinn. Und deshalb habe ich mich entschlossen, Ihnen Silvias Reisebericht doch jetzt schon zu präsentieren. Manches davon ist bereits nicht mehr aktuell. Was bleibt, ist ein nachhaltiger Eindruck davon, was Tierschutz vor Ort tatsächlich bedeutet. Für die Menschen, die ihn leben - und für die Hunde, die auf diese Menschen angewiesen sind, weil sonst niemand für sie eintritt.

"Fast eine Woche lang war ich zu Besuch in Caserta. Eine wundervolle, anstrengende, lehrreiche und berührende Woche. Giovanna hat mich in vollgepackten Tagen ihren Alltag miterleben lassen, dafür bin ich sehr dankbar. Nachdem in den Caserta News schon viele unserer Erlebnisse beschrieben wurden, möchte ich dieses mal von einigen Momenten erzählen, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind: unsere Fahrt ins Tierheim Avellino (das Tierheim der 14 Leben), unser Besuch bei Pina, die Besuche in der Pension und vor allem die Besuche im Tierheim Caserta.

Das Tierheim in Avellino

Die Fahrt in die Berge (die Waschküche genannt) ist lang, über verwirrende Strassenführung in das Hinterland hinein, wo wenig einladend und versteckt das Tierheim liegt. Ich war sehr gespannt, was mich dort erwarten würde. Ich habe es mir ein wenig wie eine Hundehölle auf Erden vorgestellt. Und irgendwie ist es das auch. Nicht, weil die Hunde nicht mit allem lebensnotwendigen versorgt würden. Auch nicht, weil der Pfleger, den ich kennenlernen durfte, sie schlecht behandelt hätte. Aber was mich erschlagen hat ist die überwältigende Hoffnungslosigkeit für die allermeisten der Hunde.Vermittlung wird nicht aktiv betrieben, nicht einmal wirklich gewollt, schließlich geht mit jedem Hund eine zuverlässige Einnahmequelle verloren.
Giovanna darf adoptieren und somit einigen Hunden die Chance auf ein würdiges Leben bieten. Aber eine Adoption hier läuft etwas anders. Zunächst einmal: wie will man wählen zwischen hunderten von Hunden? Wer hätte es nicht verdient? Wir wollten an dem Tag 2 Weibchen adoptieren, zu den einzeln sitzenden Rüden in der Pension. Für den Notfall (haha) wäre auch noch ein Platz im Auto für einen dritten Hund. Also biegen wir in eine Zwingerreihe ein und entdecken Clementina, weil sie so unglaublich lacht. Clementina hat im Tierheim keinen Namen - es wird der Chip ausgelesen und auf einer Liste eingetragen. Später wird sich dann herausstellen, ob die Adoption genehmigt wird. Direkt neben Clementina sitzt Emma. Emma ist der Prügelknabe im Zwinger, sie hat eine frische Bisswunde über dem Auge und alte Bissverletzungen am Körper. Und Emma ist wie Clementina unglaublich freundlich und aufgeschlossen, also wird auch ihr Chip auf die Liste gesetzt. Und dann kommt mein Herz zu seinem großen Moment, ringt den Verstand nieder und bittet darum, Clementinas Zwingergefährtin auch mitnehmen zu dürfen. So landet dann auch Frieda, die Brackeldackeldame auf der Liste.
Nach der Auswahl im Tiehrheim müssen wir in ein zweites Tierheim desselben Betreibers fahren, damit Giovanna die Formalien erledigen kann. Und oh Wunder, wir dürfen alle drei Damen mitnehmen. Also zurück zum Tierheim. Emma quietscht vor Angst auf dem Weg zum Auto und muss im Auto mehrfach spucken. Clementina kratzt verzweifelt in der Transportbox und muss ebenfalls spucken. Und Frieda? Mrs. Cool spaziert mit mir an der Retrieverleine zum Auto, wartet vor dem Kofferraum mit einem Blick der sagt "echt jetzt, soll ich da etwa reinspringen oder kommt das Personal noch?" und rollt sich dann neben Clementinas Box zu einem gemütlichen Schläfchen ein.
In der Pension machen wir zunächst Emma mit Mimmo, dem Energiebündel bekannt. Das hätte nicht besser laufen können. Mimmo nimmt Emma sofort unter seine Fittiche und Emma wackelt innerhalb weniger Minuten mit dem Schwanz und beginnt über die Wiese zu flitzen. Mimmo richtet Emma auf und Emma bringt Mimmo runter. Die beiden schnäbeln wie ein jung verliebtes Paar.
Clementina und Frieda kommen zunächst gemeinsam in eine Box - eventuell wird Snoopy sich zu ihnen gesellen, wenn Friday auszieht. Allerdings kann Clementina mehr als nur ganz reizend lachen - Clementina ist auch ein Klettermaxe und macht sich bald daran, die Pension auf eigene Faust zu erkunden.... Also nochmal ein Umzug in eine Box mit Dach! Frieda dagegen richtet sich ein, wo das Leben sie hinführt. So einen charmanten und in sich ruhenden Hund habe ich lange nicht gesehen.
Ein ereignisreicher Tag."

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