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Übers Sommerfest:

Das Sommerfest ist einer der schönsten Tage für mich. Es ist eine Art Belohnung, all diese glücklichen Hunde wiederzusehen. Stellen Sie sich vor, ich habe Ihre Hunde gesehen & gekannt als es ihnen am schlimmsten ging, als sie kamen. Als sie nichts hatten, traurig waren, tagein tagaus im Zwinger saßen.

Klar, ich bin jeden Tag im Tierheim & sage Hallo, fast jeden Tag gibts ein Leckerli, wir lassen sie springen. Aber nichts ersetzt ein ZUHAUSE! Eine Familie. Und das geben SIE ihnen. Ohne alle diese Familien wäre nichts möglich.

Und es überwältigt mich jedesmal aufs Neue. Ihr Vertrauen in unseren Verein & die Arbeit, Ihr Vertrauen sich auf das Abenteuer "Hund aus dem Internet" einzulassen. Ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind, wenn ich zum Sommerfest fahre& alles vorbereite. Ich freue mich, Sie & die Hunde wiederzusehen. "Meine" Hunde in Sicherheit zu wissen ist einer der größten Antriebe.

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Die 14 Hunde und das Tierheim, in dem sie untergebracht sind:

14 Hunde von 600...Die genauen Zahlen sind unbekannt. Es sind 2 Strukturen eines großen Betreibers. Der typische Betreiber, der keine Fragen mag & Besucher schon gleich gar nicht. Er mag sein Geld am Ende des Monats. Und weil diese beiden Tierheime von "einem großen Tier" betrieben werden ist es nochmal schwerer. Und weil solche Menschen sich am liebsten mit Gleichgesinnten umgeben, ist auch der "Mitarbeiter" roh & grausam. Wie das Land aus dem er stammt. Und wenn Völker & Menschen sich die Köpfe einschlagen & grausamen Umgang miteinander pflegen, dann können Sie sich vorstellen, wie mit Tieren umgegangen wird.

Ich hoffe immer, dass all diesen Menschen früher oder später - gerne aber früher - dasselbe widerfährt, ihnen& ihren Familien. Das Schicksal soll nicht vor ihnen Halt machen. Ich bin böse, ja vielleicht....Aber sie sind böser!

Ich habe Hunde gesehen, 8-12 im Rudel, mit einem Napf Wasser, mit einem Napf für Futter. Die Hunde sind verzweifelt, kleben am Zaun und bellen um gesehen zu werden. Aber ich darf nicht anhalten, ich werde weitergescheucht. Was kann ich schon ausrichten, wenn ich anhalte, einem die Nase streichle...Ich kann ihm nichts geben, ihm nichts versprechen. Weil er in diesem Tierheim sitzt um Geld zu verdienen.

Und dann kommt der größte Schlag ins Gesicht, die Realität: Es ist ein Hund von mehreren Tausenden in ganz Italien, in ganz Europa. Es ist ein Tierheim von hunderten dieser Art in Italien, in Europa. Und ich breche zusammen & verstehe die Welt nicht mehr, verfluche den Tag an dem alles angefangen hat.

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Die Serresto-Halsbänder und wie sie angebracht werden:

Ja, das ist immer ein Abenteuer...Wo fange ich an.

Es geht damit los, dass ich unseren Kontostand checke. Die Dinger sind nicht ganz billig. Auch wenn ich sie mit fast 50 % Skonto einkaufe, für 200 Hunde ist das schon ein Batzen Geld. Dann bestelle ich und warte auf die Lieferung.

Sobald alles bereit ist, machen Titti und ich uns klar: eine Schere, eine Schlinge und die bereits ausgepackten & vorbereiteten Halsbänder: Und so geht es von Box zu Box. Altes Halsband abschneiden, neues anlegen, schaun, ob es fest genug, aber auch locker genug ist. Klingt leicht. Die freundlichen Hunde freuen sich und halten nicht still, die scheuen Hunde verziehen sich und halten wunderbar still und die bösen Hunde schnappen, knurren, kämpfen quasi um ihr Überleben. Für die ganz harten Brocken brauchen wir dann Vasili. Aber Titti und ich sind mittlerweile sehr gut eingespielt, so dass wir nur noch selten Hilfe brauchen.

Und wenn alles überstanden ist, bekommen die Hunde Leckerlies und wir freuen uns über 6-8 Monate zecken- und flohfreie Zeit.

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Wie ich Daisy entdeckt habe:

Auf einer Heimfahrt im Juli, ich glaube nach dem Sommerfest, habe ich meine Beifahrerzeit genutzt und auf Facebook gestöbert.

Über eine Organisation in der Nähe von Neapel bin ich auf den Appell gestoßen, in dem Daisy (den Namen haben die Leute ihr gegeben) vorgestellt wurde. Da war sie...Daisy, 12 Jahre, 8 Jahre Tierheim. Eigentlich größer als mir zugestanden wurde. Und dann noch schwarz-weiß.

Zum Hintergrund: schwarz-weiß ist hier der Fußballverein Juventus Turin. Das ist wie der FCBayern, man liebt ihn oder man hasst ihn. Mein Mann hasst ihn, weil Erzfeinde vom SSCNapoli...Männer halt!

Ich habe immer wieder überlegt, soll ich, soll ich nicht....Was mache ich, wenns nicht klappt...Und irgendwann hat`s mich dann gepackt, ich habe angerufen & sie adoptiert. Sie war - zufälligerweise - auch in Pontelatone. An einem Samstag wurde sie mir an einer Bar übergeben & ich habe Rotz und Wasser geheult, sie nach Hause gebracht, bin Gassi gegangen& habe sie gebadet.

Und irgendwie wars ab da fast als ob sie schon immer dagewesen wäre. Sie hört nicht oder schlecht. Auf Pfeifen reagiert sie, sie liebt Orbo (der sie eiskalt stehenlässt), sie liebt Männer, ihr Schwänzchen wedelt immer, wirklich immer! Sie liebt es mit anderen Hunden zu spielen & zu laufen, um dann am Abend, wenn ich am PC sitze, zu meinen Füßen zu schnarchen, dass die Wände wackeln. Ich habe so ein Glück!

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Adams Geschichte: Adam ist schwer zu beschreiben, man muss ihn erleben. Er hat den blanken Horror erlebt. Er ist aus einem Tierheim bei Neapel ausgebrochen und wurde bei Caserta aufgegriffen, das sind gute 30 km.

Adam war 14 Tage bei uns im Tierheim, als wir ihn wieder abgeben mussten. Aber Titti und ich wollten ihn nach der Zeit, in der er bei uns war, nicht einfach wegsperren& im Tierheim verrotten lassen. Wir haben ihn abgeholt. Die Gegend ist nicht die Beste.Den Rest überlasse ich Ihrer Vorstellungskraft. Ohne Probleme konnte Titti Adam adoptieren. Wir haben ihn in Pignataro untergebracht. Ein Jahr.

Ein Jahr, in dem für Adam nichts passiert ist, sich nichts verbessert hat. Er war dort eingesperrt wie in dem anderen Tierheim. Wir haben Adam in ein Zentrum gebracht, in dem traumatisierte Hunde therapiert werden.

Aber Adam braucht eigentlich nur einen Menschen, eine Familie, die ihn liebt. Er ist sehr anhänglich, klebt an der Hacke seiner Bezugsperson - ob männlich oder weiblich. Er braucht einen Moment, aber nachdem, was er erlebt hat, gestehen wir ihm das zu. Adam geht es sehr gut, er ist soweit entspannt, er liebt Hündinnen & sogar gegen Orbo hat er nichts. Adam ist schön & schlau & ein Traumhund.

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Murrinas Geschichte: Murrina wurde auch nichts erspart. Sie wurde auf der Straße geboren oder sehr jung ausgesetzt, nachdem sie bereits die Staupe überlebt hatte. Als Schaden blieben ihr epileptische Anfälle. Ihr Herrchen hat sie zwei Jahre gehabt und dann in einer Pension abgegeben. Als wir das erfahren haben, war sie bereits ein Jahr dort & nicht mit Medikamenten eingestellt.

Murrina ist blind bzw. sieht schlecht. Aber sie ist lustig & fröhlich & jetzt auch glücklich.

Es war mit Sicherheit einer der schwersten Tage für Titti als ich ihr gesagt habe, dass Murrina vermittelt ist und als wir sie nach Bozen gefahren haben, wo ihre Familie sie abgeholt hat, ist Titti zusammengebrochen. Murrinas neues Frauchen war leicht geschockt smiley smile. Aber auch wenn wir uns hier kümmern & die Hunde sehr lieb haben: EIN GUTES ZUHAUSE IST MIT NICHTS AUFZUWIEGEN. Deshalb hat Titti sie gehen lassen. Sie freut sich über jedes Foto & ist glücklich.

 

 

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Emma und die Geschichte der Hyänen: Emma war die letzte der Hyänen und die erste, die es in ein Zuhause geschafft hat. Ich erinnere mich genau, wann und wo ich den ersten Anruf von Babsi bekommen habe.Es war kurz vor Weihnachten & ich war in Caserta vor einer Kirche & es war sehr kalt. Babsi hat gesagt sie adoptiert beide. Erst dachte ich, da will mich wer verarschen. Wer adoptiert bitte ZWEI HUNDE GLEICHZEITIG, noch dazu DIE HYÄNEN. Es war kein Witz. Im März sollten die Hyänen ausreisen. Sie wurden schon getauft: Emma & Luigi. Dann das Drama. Luigi hat beschlossen, diese Reise nicht mehr anzutreten und ist zwei Tage vor der Abfahrt gestorben. Mit einem lachenden % einem weinenden Auge ist Emma in Empfang genommen worden und hat noch ein paar wunderbare Jahre im Kreise ihrer - wachsenden! - Familie gelebt. Die Hyänen waren fünf Welpen die ins Tierheim eingeliefert wurden, 1998 oder 1999...Und sie sind alle im Tierheim gestorben. Sie waren nie sehr interessiert an Menschen. Im Nachhinein wären sie wohl vermittelbar gewesen - als junge Hunde. Aber gestromte Hunde gelten als hässlich, deshalb wurden sie auch die Hyänen genannt. Emma wurde sehr geliebt und hat den Weg für weitere arme & kranke Hunde geöffnet.

 

 

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Nives` Geschichte: Nives hatte von Anfang an Pech.

Frisch ausgesetzt lief sie direkt vor ein Auto, beide Hinterbeine gebrochen. Und obwohl sie fast sofort operiert wurde, ist alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Am Ende musste ein Hinterbein amputiert % das Wadenbein des anderen Fußes mit dem amputierten Stück ersetzt werden. Monatelang bangen & hoffen. In einer Klinik hat sie sich dann auch noch mit der Staupe infiziert. Ein Großteil der Hunde, die sich Staupe einfangen, überleben es nicht.

Nives war eine Kämpferin von Anfang an und hat dem Tod quasi ins Gesicht gelacht.

Es waren wirklich harte Zeiten, einen jungen und lebensfrohen Hund so am Boden zu sehen, im Fieber, mit zertrümmerten Knochen.

Aber sie hat es geschafft. Auch wenn ihr Gangbild gewöhnungsbedürftig ist und viele den Kampf vorher aufgegeben hätten, Nives ist Zuhause.und am Boden zu sehen, im Fieber, mit zertrümmerten Knochen.

Sie lebt mit ihrer Familie in London.

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Quits neues Leben im Rudel: Quit war einer der ersten Hunde, die in die neue Struktur umgezogen sind, als das alte Tierheim im Mai 2005 in das heutige umgezogen ist. Länger als er war nur Bowling im Tierheim. Quit ist ca. zwölf bis dreizehn Jahre alt, ein Kampfhund, alter Schlag. Er ist kompakt, aber nicht robust, und auch der Kopf noch nicht so breitschädelig.

Quit hatte - auch von uns - seinen Stempel. Obwohl nie was vorgefallen war, weder mit Menschen noch mit anderen Hunden. Er hat mehr als

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elf Jahre allein gelebt. Bis wir den Mut gefasst und ihn in ein Rudel integriert haben. Titti hat den Ausschlag gegeben. Und es klappt wunderbar. Er ist sehr verträglich mit Hündinnen und Rüden und lebt nun seit mehr als einem halben Jahr friedlich & fröhlich mit seinen Kumpels. Nicht mal, wenn`s ums Futter geht wird er zwider.

Manchmal sollten wir überdenken, was wir denken, ohne es zu wissen...Ich bin froh, dass er - wenn schon kein Zuhause - zumindest hündische Gesellschaft hat.

 

Als wir fertig waren mit den Adventskalendergeschichten, hat dann unerklärlicherweise irgendwie eine gefehlt ;-). Egal, hab ich gedacht  - und eine alte Erzählung über Weihnachtsvorbereitungen mit tierischer Assistenz herausgekramt. Lustig und eigentlich passend zum Thema Adventszeit - aber je öfters ich draufgeclickt habe, desto mehr kam sie mir fehl am Platz vor.  

Und eines Tages war sie einfach da - die ganz besondere Geschichte für den 6. Dezember.

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Es war der Tag, als Bulla zum Kastrieren gebracht wurde. Bulla, die kleine Hündin, die so getrauert hat, als sie von ihrer Familie im Stich gelassen wurde, dass sie beinahe verhungert ist.

Der Tag, an dem folgende Mail von Schillers Familie kam.

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"Wir wünschen Ihnen, dass all die tollen Hunde in Ihrem Adventskalender ein Zuhause finden. Am liebsten würde man sie alle nehmen, es sind bestimmt alles Schätze so wie Ihr/unser Schiller, der einfach besonders toll ist! Man hat das Gefühl, er blüht immer noch mehr auf und alle, die wir beim Gassigehen treffen und ihn toben und mit fliegenden Ohren sausen sehen fragen: Der ist noch ganz jung, oder..."

Schiller hat im Tierheim gesessen, seit ich bei Cani di Italia bin (und das ist jetzt auch schon eine ganze Zeit) Er gehört zu den allerersten Hunden, die ich online gestellt habe. Als sie noch nicht einmal Namen hatten (auf der Homepage) Ich weiß gar nicht, ob er während seiner Zeit in Caserta jemals auch nur eine einzige Anfrage hatte.

Es war auch der Tag, an dem mir Giovanna ein Bild von ihrer ganz speziellen Liste geschickt hat. Die Liste ist alt, hat sie geschrieben, und es stehen nicht alle drauf. Aber sie trägt sie immer mit sich herum.

Und ich hab mich gefragt, was so eine ganz spezielle Liste wohl wiegt.

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Leicht wie eine Feder wird sie sein an manchen Tagen und fast wie Feenstaub wirken. Weil ein Hund darauf ein Zuhause gefunden hat, der eigentlich chancenlos war.

An anderen wird sie schwer wie Blei in ihrer Tasche liegen.

Denn - egal was Giovanna tut, wie sehr sie sich anstrengt, wie viel sie telefoniert, wie oft sie inseriert, wie schön die Bilder sind, wie rührend die Texte - trotz all dieser Bemühungen wird eine ganze Reihe dieser Hunde hinter Gittern sterben, ohne jemals richtig gelebt zu haben.

Und an manchen Tagen wird das schwerer wiegen als die Leben, die sie retten konnte.

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