Als winziger Welpe bin ich hier gelandet und nie wieder weggekommen. Und weil es eben so viele von uns und nur so wenige Menschen zum Kümmern gibt und ein Tierheim schon allein deshalb nicht die ideale Hunddekinderstube ist, habe ich irgendwie nie einen rechten Draht zu den Zweibeinern gefunden.

Und außerdem hatte ich ja Otto. Otto war erst mein Sandkastenschwarm und dann die Liebe meines Lebens. Er hat mich beschützt und geliebt und für mich gesorgt.

Weil wir so aneinander gehangen haben, hat Giovanna sogar vor vielen vielen Jahren einmal ein Zuhause für Otto ausgeschlagen.

Und weil niemand uns beide zusammen nehmen wollte, sind wir halt gemeinsam hinter Gittern alt geworden.

Aber nun ist Otto gestorben und ich bin allein zurückgeblieben. Und nun will sie noch einmal einen Versuch unternehmen, ein Plätzchen hier in Deutschland für mich zu finden.

Natürlich bin ich kein ganz einfacher Hund. In eine Familie mit Kindern beispielsweise möchte ich lieber nicht ziehen. Das wäre mir ehrlich gesagt einfach zu stressig. Und das Risiko wäre auch zu groß - grade in der Anfangszeit - dass doch einmal eine Türe aufbleibt und ich dann weg wäre.

Hervorragend könnte ich dagegen zu einem netten Rüden ziehen. Denn die Hundesprache beherrsche ich in Perfektion. Da gäb`s sicher keine Missverständnisse.

Andererseits wäre auch eine Vermittlung als Einzelhund denkbar. Denn dann könnte ich mich nicht mehr hinter einem anderen Vierbeiner verstecken, sondern wäre gezwungen, mich mit dem Phänomen Mensch auseinander zu setzen.

Schon jetzt kann man mich streicheln. Ich liebe es nicht, aber ich habe bereits gelernt, dass es eine Erfahrung ist, die sich überleben lässt. Denn ich bin weder panisch noch ein Angstschnapper.

Ganz oft gehen sie sogar eine ganz besonders enge Beziehung zu IHREN Menschen ein.

Natürlich kann niemand voraussagen, wie lange der Prozess der Integration dauert. Manche tauen unglaublich schnell auf, bei anderen dauert es etwas länger. Gesucht sind also Menschen mit Geduld und Einfühlungsvermögen, die nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, wenn der neue Hausgenosse nicht schon am zweiten Tag auf Kommando Rolle rückwärts schafft und die Tageszeitung unzerkaut an den Frühstückstisch bringt.

Sollten Sie so jemand sein und ihr Herz für Nerina entdeckt haben, wenden Sie sich bitte an Giovanna, die erzählt Ihnen mehr.

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