Seit fast 3 Monaten lebe ich in Caserta. Ich habe meinen Rhythmus schnell gefunden. Vormittags Büroarbeit & nachmittags Tierheim.
Im Tierheim kümmere ich mich hauptsächlich um Hunde. Ich besuche sie, lerne sie noch besser kennen & entdecke Ohrenentzündungen & Co die wir dann therapieren.
Ich fahre auch die kranken Tiere in die jeweiligen Kliniken & verbringe viel Zeit auf der Straße & in diversen Wartezimmern. Wenn ich sehe, daß das Nassfutter für die alten Hunde zu Ende geht, kaufe ich Nachschub. Ich versuche örtliche Tierschützerinnen zu unterstützen in dem wir Kastrationen organisieren bzw. sie bei der Finanzierung unterstützen. Das Selbe gilt für die diversen Medikamente.

Nebenbei habe ich einen (noch!) eigenen Hund (Gina) die mich mittlerweile überhall hin begleitet. Sie ist im Tierheim dabei & immer brav an meiner Ferse.
Ich suche gerade eine Arbeit, denn ohne Job ist mein Abenteuer Italien bald zu Ende. Ein Abenteuer, das sich lohnt.
Ich habe es immer geträumt in Caserta zu leben. Jetzt tue ich es. Selten gehe ich aus, meistens bin ich zu müde.
Wenn ich es tue setze ich mich ins Gran Caffè Margherita auf der Piazza Dante. Ein kreisrunder Platz von der 4 Straßen abgehen. Ich sitze da,
beobachte Leute & freue mich des Lebens. Grundlos vergnügt würde ich sagen.

Aber jeden Morgen wenn ich wach werde, einen Blick auf Neapel, den Golf, den Vesuv oder die Reggia werfen kann geht mir das Herz über vor Glück.
Manche Leute hier glauben, ich wäre nicht zurechnungsfähig - mag sein, vielleicht haben sie recht - aber ich bin glücklich.
Glücklich bei "meinen" Hunden sein zu dürfen, sie noch besser kennenzulernen, öfter tolle Fotos machen zu können, besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Tiere eingehen zu können. Es ist wahr: ich habe einen geliebten & gut bezahlten Job über Bord geworfen, aber was hilft der, wenn er nicht taugt mich glücklich zu machen.
Ich darf meinen Traum leben. Wieviele Leute können das von sich behaupten?

Seit drei Monaten haben wir tolles Wetter, bis auf ca Tage in denen es geregnet hat. Es ist warm & mild. Auch das entspricht viel mehr meiner persönlichen Vorstellung von "optimalem Klima".

Und es gibt natürlich auch die andere Seite, die anstrengende, traurige Seite. Täglich das Schicksal dieser Tiere zu sehen, zu ertragen & am Ende doch nur recht wenig ausrichten zu können nagt am Verstand. Mittlerweile kenne ich die Straßenhunde auf meinen "Standard-Strecken". Man kann es nicht ausblenden und ich glaube das ist gut so. Es könnte so einfach sein, unkompliziert & problemlos, wenn die Leute verstehen würde. In meinem September-Bericht hatte ich ja schon einige Probleme angesprochen - ich mag sie nicht langweilen und immer und immer wieder das Selbe schreiben.... Alles beginnt bei den Menschen.
Hoffen wir das Beste.

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