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Meine Mama lebt schon seit Jahren in Deutschland, und meine Geschwister sind alle vermittelt. Irgendwie verleiht mir das ein bisschen das Stigma des Übriggebliebenen. Dabei bin ich ein Bild von einem Hund - oder ich wäre es, wenn im Tierheim irgendjemand die Zeit hätte, sich ein wenig mit meiner Frisur zu befassen.

Da haben wir langhaarigen Hunde natürlich einen gewissen Nachteil. Während die Kurzhaarigen es meistens noch irgendwie fertigkriegen, ordentlich auszusehen, schauen wir eben nach kürzester Zeit vergammelt aus - was unsere Chancen nicht grade verbessert.

Sie müssten also genug Phantasie haben, sich mich in "Gepflegt" vorstellen zu können. Und in "Zutraulich" bitte, wenn`s möglich ist. Denn ausgerechnet wir sensiblen Jagdhunde haben in diesem tristen Tierheimdasein kaum Gelegenheit, uns richtig zu entfalten. Bleiben meistens vorsichtig und zurückhaltend, weil niemand Zeit genug hat zu warten, bis wir aufgetaut sind. Weil sich da längst ein unerschrockenerer Zellengenosse die Zuwendung abgeholt hat, die eigentlich uns gegolten hätte.

Aber in einem eigenen Zuhause bei etwas geduldigen Menschen würde sich das im Handumdrehen ändern - da bin ich ganz sicher!