Neues von Helga Globetrotterin :-)

Helga und die Sommerfrische

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...ich habe heute meinen vierbeinigen Pointer-Schätzen Helga und Otto die nahende Abreise am Sonntag aus unserem Feriendomizil mitgeteilt. Ich habe von beiden hierfür Unverständnis geerntet. Keiner möchte nach der grandiosen sechswöchigen Zeit der Sommerfrische mit einem Sommer in Ungarn, der bis auf vier Tage ausschließlich Tage mit mehr als 25 Grad aufzubieten hatte, diesen Ort der Freude und des Kurzweils verlassen. Aber seit gestern ist es auch hier Herbst geworden und Klaus, Helga und Otto werden somit zum Sommerende von Jochen zurück nach München geholt.

Es war Helgas erste Sommerfrische in Ungarn und nach exakt genau 5 Monaten seit ihrem Einzug – es fühlt sich bereits viel länger an - ist es wohl Zeit ein paar weitere Anekdoten von unserem frechen Mädchen aus Süditalien zum Besten zu geben.

Helga und die Vorbereitung auf die Sommerfrische: Diese war von Seiten beider Herrchen Ende Juli hart erarbeitet. Beruflich mussten doch einige Projekte zum Abschluss gebracht werden und am Abreisetag, der 28. Juli 2017, haben Klaus, Helga und Otto noch 22 Präsentationen von Studienarbeiten abgenommen. Ja, auch Mylady ist mittlerweile geeignet, eine kultivierte Begleitung von Klaus an die Hochschule abzugeben. Erst in der letzten Stunde (von 4) wurde etwas Ungeduld von Helga merklich. Wir haben das überspielt und konnten danach nach kleineren Besorgungen und der Abholung von Co-Herrchen Jochen auch noch einen Physiotherapie-Termin von Otto und Helga, inkl. Wasserlaufband-Übungen, einbauen.

Man möchte doch in Best Shape am Urlaubsort ankommen. Und Helga hat mittlerweile deutlich an Muskelmasse und Substanz zugelegt, was ihr sehr steht und auch durch ihr, nennen wir es einmal freudig interessiertes Essverhalten flankiert wird.

Danach ging es von München aus vollgepackt auf dem Weg nach Ungarn mit glücklicher Ankunft am 29.07.2017.: Let the summer begin!  

Helga und ihr Ungarn

Helga liebt ihr Urlaubsdomizil, was an jedem Tag sichtbar aber auch hörbar war. Ich habe sie bis auf den Waldrand und am Rand von unüberschaubaren Maisfeldern weitgehend ohne Leine laufen lassen, was sie jeden Tag mit einem hörbaren Juchzen und Grunzen  honoriert hat. Das Mädchen war als Zuchthündin wahrscheinlich die meiste Zeit ohne großartige Bewegungsmöglichkeiten interniert, so dass diese Lebensfreude beim Freilaufen nur mehr als verständlich erscheint. Und sie macht natürlich damit auch mich glücklich, da wir wissen, dass wir mit der Rudelerweiterung mit Helga alles richtig gemacht haben. Es ist aber nicht nur das Freilaufen außerhalb des Grundstück, sie liebt wie Otto ihren eingezäunten Garten, ihre knapp 3.000 qm so sehr, dass sie jeden Morgen in denselbigen sprintet und offensichtlich jeden einzelnen Grashalm einzeln begrüßt. Diese Lebensfreude muss man gesehen haben.  Auch an sehr heißen Tagen ist diese zu sehen, auch wenn sich selbst Helga vernünftigerweise nach dem frühmorgendlichen Ausgang durch die Weinberge – ihre Lieblingstour – zurückzieht und die kühlen Steinböden als Ruheplatz entdeckt hat.  
 
Helga und die Katzen

Wie schon im Rahmen der nicht geplanten Katzengeburt unserer freilaufenden Katze Dubi berichtet – ihre Babies leben mittlerweile alle 3 zusammen in der Nähe von Augsburg in besten Verhältnissen – ist ihr Verhältnis zu Katzen nicht von Zuneigung aber von Neugier und Respekt gekennzeichnet. Diese Einschätzung hat sich wieder sehr deutlich gezeigt, als wir bei Ankunft in Ungarn eine verletzte Katze in starker Not bei uns auf der Terrasse vorgefunden haben. Die Katze Cirmi ist uns nicht unbekannt als Katze der Nachbarin, die zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus lag und nicht verhindern konnte, dass Cirmi offensichtlich von einem Hund angefallen wurde und im hinteren Körperbereich offene, eiternde Wunden als Folge der unerfreulichen Begegnung aufwies. Der Handlungsbedarf war evident, so dass wir Cirmi sofort unserem Tierarzt in Ungarn vorgestellt haben. Nach 2 längeren Operationen, der Abwendung einer drohenden Sepsis, mehreren Kontrollbesuchen und der anschließenden Reha bei uns hat sich die Katze sehr gut erholt mit der Folge, dass sie sich uns komplett angeschlossen hat. Die Nöte dieser Katze wurden auch von Helga erkannt, indem sie sie weitgehend nicht belästigt hat.


Cirmi ist wieder vollkommen genesen, man glaubt nicht wie schnell Katzenfell nachwachsen kann. Mutter Dubi konnte gleichzeitig erfolgreich kastriert und erstgeimpft werden. Eine weitere Schwangerschaft hätte ich weder nervlich noch logistisch durchgestanden.

Helga und ihr Otto

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Helga hatte am Anfang nicht zwingend die Nähe zu uns Zweibeinern aber auch nicht zu Otto gesucht. Das hat sich mittlerweile stark geändert. Otto darf ihr weiterhin die Welt zeigen, sie sucht nicht mehr nur aus Versehen seine körperliche Nähe durch Einsteigen in seinen Korb, nein, sie sucht ihn sogar: Und Mister Gelassenheit  lässt alles zu und ist furchtbar nett zu ihr. 

Auch Eishockey-Bodychecks am Futternapf werden gelassen hingenommen und akzeptiert. Andere Hunde interessieren Helga nicht, aber wo Otto ist, muss auch sie sein. Man könnte auch meinen, sie hat die Liebe zu einem Mann entdeckt, also zu einem Geschlecht, was bislang lediglich für Schwangerschaften bei ihr gesorgt hat. Otto, der Andalusier, lässt sie in diesem Bereich vollkommen in Ruhe, was bei Begegnungen mit beispielsweise feurigen Labrador-Hündinnen mit Mambogang immer noch nicht der Fall ist. Fazit: Das Traumduo nimmt immer konkretere Formen an, auch wenn uns schmerzhaft bewusst ist, dass Otto mit knapp 15 Jahren dieses Mal das Rudelmitglied Helga wohl nicht überleben wird, wie dies im Fall von Hans und Anton hingenommen werden musste.

Kleiner Exkurs über Otto: Ihr wisst aus früheren Liebesbekundungen wie wichtig mir unserer Otto ist. Jeder hat wohl im Laufe seiner Hundebegegnungen einen Seelenhund. Bei mir ist es trotz wunderbarer Rudelzugänge wohl Otto, ein Hund wie aus dem Wunschkatalog. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn ich das Ziel habe, ihn zum ältesten Pointer der Republik zu machen, möglichst natürlich in guter physischer und psychischer Verfassung.

Dieses Ziel ist nunmehr wieder durchaus in Wunsch-Reichweite, auch wenn es im Februar dieses Jahres noch ganz anders aussah. Eine kleine warzenähnliche Hauptirritation am Hinterlauf, die bei der nächsten anstehenden Zahnsteinreinigung mit Vollnarkose entfernt werden sollte, ist plötzlich mutiert, die Diagnose war mit „Hämangiosarkom“ niederschmetternd. Zwei chirurgische Eingriffe mit der lokalen Entfernung  des Tumors lassen bei dieser aggressiven Tumorart normalerweise keine große Perspektive mehr zu. Unsere kompetente Tierärztin hat für ihren Lieblingspatienten eine state-of-the-art-Therapie vorgeschlagen, die wir sofort eingeleitet haben. In 30% der vorliegenden Fälle bei unserer Tierärztin hat sie zu einem  positiven  Ergebnis geführt, zumal wir noch keine Krebszellen in der häufig betroffenen Milz nachweisen konnten. Bei der Therapie handelt es sich um die Pet Biocell-Therapie, wo in 3 Sitzungen Blut genommen wird, dieses mit Immunstoffen aufgepimpt und dann wieder rückgeimpft wird.  Wir hatten wider Erwarten durchschlagenden Erfolg: Drei Institute haben bereits nach der ersten Impfung keinerlei Krebszellen mehr nachweisen können. Session 2 und 3 hatten somit vor allem präventiven Charakter, da Otto von nun an natürlich Krebspatient ist und Staging-Prozesse sein weiteres Leben bestimmen werden.

Unser Otto besteht somit auch keinen Dopingtest mehr, was uns selbstredend vollkommen egal ist. Die Therapie hat zudem bewirkt, dass er wieder ein Ticken dynamischer geworden ist, was sich jetzt auch in der Sommerfrische gezeigt hat. Er ist und bleibt Frontrunner, was mir bei einem Pointer mit fast 15 Jahren teilweise unglaubliches und freudiges Erstaunen auslöst. Aber vielleicht zahlen sich jetzt auch die zahlreichen Präventionsmaßnahmen für ihn seit Jahren aus, wie beispielsweise Physiotherapie-Sitzungen, Disziplin bei Ernährungsfragen, Integration von  Vitamin- und  Heilmittelpräparaten. Es wäre mir und Otto ein Fest. Und auch Helga trägt sicherlich dazu bei, dass Good old Otto wieder den Second Wind verspürt. Wir sind wieder zuversichtlich, dass Super-Otto noch etwas an lebenswerter  Zeit draufpacken  kann.

Helga und ihre Marotten

Helga liebt bekanntlich Essen und darf sich somit eines regelmäßigen und guten Stoffwechsels erfreuen. Unter Hundehaltern wie uns darf man dieses Thema so unbedarft zum Besten geben und dennoch auf Verständnis hoffen. Was nicht freiwillig an Essen zugeführt wird, lässt Helga durchaus auf die Idee kommen, es sich unautorisiert anzueignen.

Bei einer befreundeten Dorfbewohnerin, deren Hund ich des Öfteren auf die Gassirunde nehme und dann zurückbringe, wurde mein kurzes Verweilen bisweilen von Helga dazu benützt, Tomaten und Zucchini im Vorübergehen abzuernten. Die abgenommen Früchte wurden dann unnötigerweise und teilweise aufreizend mir und noch viel schlimmer der Gartenfruchtbesitzerin präsentiert. Die Freude über unser Auftauchen und kurzes Verweilen wurde dementsprechend im Laufe der 6 Wochen durchaus bei der Garten- und Hundebesitzerin merklich geringer.

Helga hatte trotz meiner Erhöhung der Wachsamkeit immer wieder einen Weg gefunden, hier hemmungslos zuzuschlagen. Der nicht gewollte Zugriff auf Lebensmittel war jedoch nicht nur auf fremde Anwesen beschränkt. Durch die große Hitze bis 40 Grad war ich gezwungen, auch für nur kurze Besorgungsfahrten Helga und Otto im Haus zurückzulassen. Otto ist dabei immer in Sorge, Helga nicht. Helga nimmt die Abwesenheit als Gelegenheit wahr, ihre Energie auf die Beschaffung von möglicherweise Essbaren zu konzentrieren.

Ich glaubte beim ersten Zwischenfall ganz sicher hier keine Gelegenheit geboten zu haben. Weit gefehlt: Das freche italienische Mädchen hat es geschafft, eine Emaille Box mit einem Bread-Schriftzug – wahrscheinlich kann sie sogar lesen – von einer Anrichte herunterzuzerren und sich hemmungslos dem Inhalt zu widmen. Auf diese Weise fielen ihr 6 (!) Olivenbaguette-Stangen anheim, die sie während meiner 1 ½ stündigen Abwesenheit vollständig vertilgte. Als Italienerin habe ich allerdings eine größere Affinität zu Oliven vermutet. Sie hat hingegen alle Olivenstücke aus den Stangen gepullt und im Esszimmer und der Küche verteilt. Beim Vertilgen der letzten Stange habe ich sie in flagranti erwischt, ich durfte dann auch einen wahren Oliventeppich betreten und gerade dem letzten Schlucken des ultimativ letzten Baguettestücks zuschauen.

Ich war nicht amused. Ihr Unrechtsbewusstsein hielt sich allerdings in Grenzen. Man muss nach vergleichbaren Vorfällen in München und in Berlin eben konstant höllisch aufpassen. Das beste Bild gab  aber in dieser Olivenaffaire wieder einmal Otto ab, der mitten in dem Oliventeppich in seinem Körbchen saß, mich anschaute und mir offensichtlich die Frage näherbringen wollte: Warum haben wir das gierige Mädchen unbedingt im Rudel integrieren müssen?

Anyway, wir lieben unser freches Ding alle sehr und gehen mutig mit ihr in den Herbst!

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