....dass ich so klein und süß und wuschelig war. Sowas gefällt den Leuten, wissen Sie?

Kleine, niedliche Hunde - zumal wenn sie noch blond sind - sind auch hier in Italien gefragt. Man kann sie herumtragen, sie sind angenehm zu streicheln - und sie sehen einfach hübsch aus!

Und ich war außerdem noch besonders lieb. Freundlich zu jedermann, verschmust, brav, verträglich mit meinesgleichen - kurzum ein richtiger kleiner Schatz! Deshalb hat meine Familie mich auch ziemlich lang behalten. Sechs Jahre - das ist fast schon ein Rekord in einem Land, wo man an jeder Straßenecke einen Welpen kriegt und es gang und gäbe ist, das vierbeinige Kuscheltier auszuwechseln, sobald es die Babyzeit hinter sich hat.

Man hat mich zwar behalten. Aber meine Anwesenheit wurde im Laufe der Jahre immer unwichtiger für meine Menschen. Meiner Frisur hat das natürlich nicht gut getan. Weil mich niemand mehr gebürstet und gekämmt hat, habe ich schließlich ausgesehen wie ein alter Mopp, der dringend entsorgt werden müsste. Das hat meinen Menschen nicht gefallen, und so bin ich schließlich doch auf die Straße geflogen.

Dort bin ich natürlich ziemlich hilflos umhergeirrt und schließlich im Tierheim gelandet, wo man mir erstmal einen Kahlschlag verpasst hat.

Schöner bin ich dadurch zwar nicht geworden, aber wenigstens den üblen Filz los, der mir das Leben schwer gemacht hat, und die Harare werden ja auch wieder nachwachsen.

Und währenddessen sitze ich nun hinter Gittern: ein freundlicher,  trauriger, nicht mehr ganz junger kleiner Hund, dessen einziges Verbrechen darin bestand, dass er nicht so jung und putzig geblieben ist, wie er mal war.....