Nachdem im März kastriert wurde, sollte der Mai ruhiger angegangen werden. Aber es kommt mir immer so vor, als hätten die Tage dort weniger Stunden.
Die Zeit rast dort. Oder liegt es daran, daß ich es so sehr liebe dort zu sein?
Ich hatte großes Glück mit dem Wetter - wir hatten bereits 31°C. Genau meine Betriebstemperatur, und je mehr desto besser.
Der Transport diesmal war nur ein kleiner, deshalb hatte ich Zeit mich einigen Hunden zu widmen, die auch schon lange im Tierheim sind, aber bisher nicht
auf der Seite sind (aber demnächst folgen werden).
So zum Beispiel Amelia. Eine reinrassige Schäferhündin, keine HD (zumindest nicht offensichtlich) mit langem geradem Rücken, hochbeinig und sehr massiv.
Für Schäferhundliebhaber sicher eine Schönheit. Ansonsten eher unscheinbar. Mittlerweile ist sie sicher 10 Jahre alt. Unbeachtet ist sie gealtert. Diese Schuld
muß ich auch mir geben, denn nur wer auf der Seite ist kann vermittelt werden und von SEINEN Leuten gefunden werden.
Dann haben wir noch einen Rüden, er ist etwa 5 Jahre alt und kam mit seiner Schwester. Ich kann mich noch an das Lassospiel erinnern, mit dem wir die beiden im
Zwinger einfangen mussten um sie zu kastrieren. Der Rüde hat sich gut rausgemacht, er ist bildschön, darin steht seine Schwester ihm nicht nach, aber er hat
die besseren Anlagen auch mit Menschen aufzutauen. Er ist sehr lieb, kein Angstschnapper, aber eben menschenunerfahren.
Natürlich habe ich auch meine Herzenshunden wieder versprochen, ihnen noch Zuhause zu finden: Dolce Paula, Carmen & Elvira, die Hyänen, Fortunello, und wie sie alle heißen...

Dienstags & Donnerstags ist OP-Tag im Tierheim. Diesesmal kam eine kleine Hündin, wir haben sie Chicca getauft. Sie saß in einem Karton auf der großen Umgehungs-
straße um Caserta. Sie ist eine (wohl reinrassige) Yorkshire-Hündin von etwa 5-6 Jahren. Sie wurde wohl entsorgt, weil sie kleine Knötchen an der Gesäugeleiste hatte.
Wir haben sie sofort operiert & kastriert. Jetzt kann sie bleiben, bis wir ein neues Zuhause für sie gefunden haben.
Ali ist ebenfalls ein Neuzugang. Er kam bereits im März zu uns. Schwerstverletz durch andere Hunde. Er wurde als "Aufwärmhund" für Hundekämpfe benutzt. Seine
Verletzungen sind geheilt, körperlich. Seelisch werden sie bleiben, er wird nie mit anderen Hunden schmusen & spielen können, nie wird ein anderer Hund ihm die
Ohren putzen oder übers Gesicht schlecken. Alles was wir mit ihm getan haben, hat er über sich ergehen lassen, alles erduldet und sei es auch noch so schmerzvoll gewesen.
Eine Hündin wurde uns vom Hundefänger gebracht, incl. ihrer wenige Stunden alten Tochter. Man vermutete eine Geburtsverhaltung, weil ein einziger Welpe sehr ungewöhnlich
ist. Aber es ist tatsächlich nur ein Welpe. Sobald die Tochter entwöhnt & vermittelt werden kann, wird die Mutter kastriert und wieder ins Territorium gesetzt.
Sie ist bildhübsch und erinnert mich ein wenig an Carlotta, deren Schicksal ähnlich war. Der Mann, der sich um diese Hündin kümmert, war sehr besorgt und kam
fast täglich vorbei um sich zu erkundigen.
Auch haben wir neue Katzen, die aus den verschiedensten Gründen nicht zurück in die Freiheit können. Auch diese Kandidaten werden sie bald bei den Katzen die ein
Zuhause suchen finden.

Auch vergeht die Zeit für mich als Giovanna seher schnell, weil ich ein ausgeprochen intensives soziales Leben habe, in Caserta. Meine Freundinnen und ich sehen uns dort täglich. Lachen, weinen, lästern, gehen aus und essen um Mitternacht. Ich fühle mich dort Zuhause, wie in Landsberg, wie eine Familie.

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