mit Rica und Familie
Reise nach Norwegen – die Vierte -
Nachdem wir vor sieben Jahren das letzte Mal in Norwegen
waren (erst nur Südnorwegen, ein Jahr später Nordkapptour und , weil wir vom
hohen Norden fasziniert waren, ein Jahr drauf gleich nochmal fast bis ganz hoch
zu den Lofoten), packte uns dieses Jahr wieder die Sehnsucht und wir beluden
den Wohnwagen, schnallten das Kanu aufs Auto , packten Sohn und Hund ein und
los gings.
Bevor ihr mit Hund dort einreisen könnt, müsst ihr allerding
einige Besonderheiten beachten, die die Einreise nach Norwegen bzw.
Skandinavien möglich machen. Informiert euch rechtzeitig  bei eurem Tierarzt oder im Internet z.B. www.hunde-urlaub.net
oder www.norwegen.no.
Die Anreise, das liegt in der Natur der Sache, ist schon
etwas zeitaufwändig. Man braucht ja schon einen Tag um von Bayern nach
Norddeutschland zu kommen und dann, je nachdem welche Überfahrt man wählt,
weitere 1 bis 1 ½ Tage um in der Mitte Norwegens anzukommen. Wir setzen immer
mit der Vogelfluglinie über. Von Puttgarden nach Rödby in Dänemark, dann durch
Lolland fahren und in Helsingör wieder auf´s Schiff bis nach
Helsingborg/Schweden. Auf dieser Linie braucht man nicht vorher zu buchen.
Schiffe gehen alle 20 bis 30 Minuten und für uns kostet die einfache Fahrt 210
Euro. Es gibt natürlich noch viele andere Fährverbindungen von Deutschland oder
Dänemark aus nach Schweden oder direkt nach Norwegen.
In Norwegen lautet die Devise: “Der Weg ist das Ziel“. Es
gibt sehr wenige Autobahnen und auf den Landstraßen ist max 90 km/h möglich und
auch erlaubt. Radarkontrollen sind häufig und wenn man erwischt wird richtig
teuer. Also liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei ca. 60 km/h. Im
Fjordland muss man immer wieder Passtraßen überwinden, die viel Zeit in Anspruch
nehmen, allerdings grandiose Landschaften mit Wasserfällen, Schneefeldern auf
der einen Seite – Kirschbäume auf der anderen, frei lebenden Schafen und Ziegen
auf weiten Hochebenen offenbaren, dass häufige Fotopausen oder spontane Übernachtungen
im Womo, Wohnwagen oder Zelt auf einer Hochebene, an einem Fluss oder
Wasserfall möglich sind und auch unbedingt genutzt werden sollten. Norwegen ist
„das“ klassische Reiseland. Tagsüber fahren, Sehenwürdigkeiten anschauen, die
Landschaft erkunden und Nachmittags oder Abends eine Bleibe für die Nacht
suchen. Das „Jedermannsrecht“ erlaubt es frei zu Campen. Nach gewissen Regeln
natürlich. Aber es besteht die Möglichkeit, sein Nachtlager an Ort und Stelle
aufzubauen und am Morgen gleich ein Bad in einem Gletschersee zu nehmen (
zumindest ein Fußbad) .  Klar ist, dass
man im Norden nicht immer mit super Sommerwetter rechnen kann. Für Leute, die
Sonnensicherheit im Urlaub erwarten und wollen, ist Skandinaviens Mitte oder
der Norden bestimmt nicht geeignet. Mann muss schon zu der Gattung Mensch
gehören, denen kühle Nächte, und unbeständige Wetterlagen nicht die gute Laune
verhageln. Die trotzdem die wasserdichten Wanderstiefel anziehen – ohne die
geht garnix dort – und den Tag genießen können, trotz gelegentlichter Schauer.
Wir hatten natürlich auch wunderschöne Sonnentage, aber die sind eben nicht
garantiert. Ein weiterer Punkt ist: Norwegen ist ein teures Reiseland. Wir hatten
uns einiges an Lebensmitteln eingepackt aber selbst die Preise für Brot, Milch,
Fleisch, Obst, Gemüse etc. treiben einem schon mal die Tränen in die Augen beim
Einkauf. Auch Hundefutter sollte mitgebracht werden. Wer seinen Hund mit
Frischfutter bekocht, wird dort tief in die Tasche greifen müssen. Rica bekommt
ausschließlich Trockenfutter, was die einfachste Möglichkeit ist, denn ein Sack
im Kofferraum reicht für 4 Wochen aus. Der Liter Diesel liegt im Süden und in
der Mitte Norwegens bei 2,20 Euro / Benzin ist noch wesentlich teuerer – je
weiter man in den Norden kommt, umso teurer wird´s. Wer beim Lagerfeuer gerne
mal ein Bierchen trinken oder gar ein Glas Rotwein genießen will, sollte
ebenfalls vorsorglich ein paar Flaschen einpacken. Was unseren Speiseplan
absolut aufgewertet hat war frischer Fisch. Wenn wir an der Küste waren, gab´s
fast täglich selbstgefangenen Seelachs, Dorsch, Makrelen etc. zum
Abendessen.  Das Erlebnis, mit dem Kanu
auf den Fjorden zu paddeln und zu angeln, während die Schweinswale um uns ihre
Kreise ziehen, gehört auch zu den unvergessenen, kontemplativen Momenten, von
denen man im hektischen Alltag zuhause noch lange zehren kann.
An den Touristenattraktionen ist natürlich immer viel los:
Ob Geiranger, Trollstigen, Preikestolen, Kjerag, in Trondheim, Bergen oder
Alesund, am Jostedalsbreen-Gletscher, die Stabkirchen von Urnes oder Borgund,  Flam etc., dort ist der Tourismus in Norwegen
seit unserem Besuch vor 7 Jahren deutlichst angestiegen, obwohl es bereits
August war, lag die Zahl der Touristen weit über unseren Erfahrungen. Gar nicht
auszudenken, was dort zu „Midsommar“ oder im Juli noch los gewesen sein musste.
Die Campingplätze sind gut und die sanitären Anlagen einfach aber sauber.  Die Preise für Übernachtungen liegen zwischen
200 und 300 Kronen/Nacht ( 30 bis 40 Euro) incl. Stellplatz mit 3 Personen und
Strom. Rica war immer im Preis inbegriffen. Das Duschen kostet extra 10 Kronen/
Person. Es gilt selbstverständlich Leinenpflicht auf den Campingplätzen und die
Gassirunden sollten außerhalb des Platzes erfolgen. Auch sind Hunde in der
Öffentlichkeit nicht so verbreitet wie bei uns, d.h. in Städten oder bei
Touristenpunkten wird der Hund gerne an der Leine gesehen. Auch verbieten viele
Geschäfte ( Kunstgewerbe, o.ä.)  den Einlass
mit Hund. Auf unseren Wandertouren haben wir Rica allerdings immer frei laufen
lassen. Der mittlerweile nicht mehr  so
sehr ausgeprägte Jagdtrieb und die gute Abrufbarkeit machen es möglich. ( War
vor 2 Jahren oder auch letztes Jahr noch nicht möglich)
Es gibt auch die
Möglichkeit in Hütten zu übernachten, was allerdings zum Teil deutlich teurer
ist und oftmals gilt in den Hütten ein Hundeverbot. Wer diese Variante wählt,
muss sich vorher genau erkundigen, zumal die Hütten häufig ausgebucht waren.  Wie die Situation in Hotels ausschaut kann ich
nicht beurteilen, da liegen uns keinelei Erfahrung  vor, da wir unser eigenes „Hotel“ hinter uns
herschleppen.
Also, für Menschen und Tiere, die noch ein wenig
Abenteuerlust in sich verspüren, die ihren Urlaub  selbstbestimmt als Selbstversorger gestalten
wollen, denen Luxus und Faulenzen im Urlaub nicht wichtig sind, sondern ihre
Freizeit aktiv mit Wandern, Klettern, Angeln, Bestaunen von grondioser Natur
und auch viel Fahren ausfüllen wollen, die keine Angst vor unbeständigem Wetter
haben und die mindestens 3 Wochen Zeit mitbringen dieses Land zu „erfahren“,
ist Norwegen ein super Ziel. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man wird
vom Skandinavien-Virus gepackt oder man stellt sehr schnell fest, dass dies
nicht die Form von Urlaub ist , die richtig ist. Die zunehmende Zahl der
Touristen zeigt allerdings ganz deutlich, dass immer mehr Leute vom „Viurs“
befallen werden. Rica hat die Zeit dort, den ganzen Tag im Freien zu sein sehr
gut getan. Das Klima war für sie bestimmt angenehmer, als bei über 40 Grad im
Süden zu schmoren. Urlaub mit Hund ist in Norwegen problemlos möglich, sofern
der Vierbeiner keine Auto-Phobie hat und auch „kurvenfest“  ist. Die Möglichkeiten, die dieses Land bietet
sind fast grenzenlos für Leute, die Aktivurlaub einem Strandurlaub dem Vorzug
geben.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.