Aus aktuellem Anlass hier ein paar Gedanken zum Thema Pflegestellenversager - aufgeschrieben von Nadja,  (die sich bis jetzt als erstaunlich resistent erwiesen hat...Zwinkernd)

 

Pflegestellenversager...

...sind etwas wahrhaft Erfreuliches!

Bedeutet das doch, daß sich ein ehemaliger Gefängnisinsasse
den Weg in die luxuriöse Freiheit eines eigenen Zuhauses geliebt hat. Ich freue
mich jedesmal sehr, wenn mir eine solche Geschichte zu Ohren kommt!

Natürlich ist der Verlust einer Pflegestelle für all
diejenigen, die auf ihre Chance warten, bemerkt und kennengelernt zu werden,
unzweifelhaft hart. Steigen doch die Vermittlungschancen um ein Vielfaches,
sobald Interessenten die Möglichkeit bekommen, den Kandidaten ihrer Wahl
persönlich kennenzulernen.

Ich kam dazu, mich als Pflegestelle anzubieten, weil ich gut
kann mit Hunden (und mit Pferden). Es macht mir Spaß, diesen Tieren Dinge
beizubringen, die ihnen das Leben in der Menschenwelt sinnvoller, sicherer und
einfacher machen. Sie werden schöner, wenn sie Bewegung für Körper und Geist
haben, eine Aufgabe, die sie wichtig macht und Ansprache, die ihnen Raum für ihre
Persönlichkeit gibt. Ich mag es, sie beim Schönerwerden zu beobachten und ihnen
beim Schönsein zuzusehen. Außerdem lehrt mich jedes Tier, mit dem ich arbeite,
etwas, was mich beim Nächsten souveräner sein lässt.

Und ganz heimlich halte ich Ausschau nach meinem Zweithund
und einem Hundefreund für meinen Ennio...

...und mit jedem Neuankömmling besteht die Möglichkeit, daß
eine weitere feuchte Nase meine Liebe für sich gewinnt. Aber ich bin schwer zu
knacken!!

Verliebt bin ich
natürlich in alle, denn auch Pflegehunde wollen gewissenhaft ausgewählt sein.
Solange mich meine Herzensstimme also nicht anbrüllt, mein Ennio keine Bitte
äußert (und die würde ich verstehen, Vermenschlichung hin oder her!) haben wir
Chancen zu vergeben! Das ist etwas sehr Freudvolles – nach meinem Besuch im
„Gefängnis“ von Caserta und den schönen Happy End-Geschichten umso mehr.

Ich kann auch allen Zweiflern nur raten, sich als
Pflegestelle auf die Suche nach der großen artübergreifenden Liebe zu machen.

Es ist entspannend nicht zu müssen – was jedes Kennenlernen
vereinfacht, da es Erwartungen nicht zum Druck werden lässt. Es macht ja
garnichts, schon nach kurzer Zeit (um die zweite Woche herum haben die meisten
sich soweit „eingelebt“, dass sie beginnen sich wirklich zu zeigen) zum Pflegestellenversager
zu werden! Wann kann man sich schon mal glücklich schätzen zu versagen?!!

Abgesehen davon bin ich überzeugt, daß gerade ein gut
eingespieltes Mischrudel (Mensch und Hund/e) als PS besonders prädestiniert
ist. Viele der Insassen haben trotz ihrer vorhandenen Menschenliebe kaum
Möglichkeit gehabt, ein Leben mit Menschen zu lernen. Mit Hunden kennen sie
sich aus, dort gibt es keine Sprachbarrieren. Da ist es doch nur von Vorteil,
sich bei auftretender Unsicherheit kurz mal an einen „Übersetzer“ zu wenden,
außerdem gibt ein Hunderudel altbekannte Sicherheit. Das hilft enorm beim
Überwinden der Ängste, denen auch Hunde in gravierenden Veränderungen ihrer
Lebensumstände ausgeliefert sind (so unbefriedigend die Umstände zuvor auch
gewesen sein mögen, Unbekanntes macht nicht nur Menschen unsicher!).

Also werde ICH wohl nur eine bessere Pflegestelle werden,
wenn ich mal mit ZWEI Übersetzern diejenigen in Empfang nehme, die dadurch dem
Ausleben ihrer Bestimmung ein großes Stück näher kommen...

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