Pflegehund? Achneee.....Wie Peppino es schaffte, sich ruckzuck ins Herz der Pflegefamilie zu schleichen....
Als am 23. Dezember Giovanna in Landsberg ihr Auto öffnete sah ich ihn sofort. Seine Transportbox stand ganz vorne. Eine faszinierende Erscheinung, die gelb/braunen Augen, seine rot/braune Nase, sein rot/braunes Fell. Ich dachte mir, was für ein hübsches Kerlchen. Seine ersten Schritte in seinem neuen Leben waren voller Spannung,Power und Neugier nach der langen Fahrt. Wau, mit soviel Energie auf vier Pfoten hatte ich nicht gerechnet. Als ich ihn das Erstemal auf der Startseite von cdi sah, haben mich seine traurigen Augen berührt. Ich dachte er wäre sehr ängstlich und scheu,....... wie man sich täuschen kann! Der Gedanke, dass man so ein kleines Lebewesen für den Rest seines Lebens in eine Canile sperrt war für uns unvorstellbar. Wir haben nicht lange überlegt und uns als Pflegeplatz für ihn angeboten. Mit unserer Lella würde es auch keine Probleme geben, sie verträgt sich mit jedem Hund.
Peppino mußte für den Heimweg nochmal ins Auto, was ihm nicht so gut gefiel. Wir trafen Lella in der Nähe unserer Wohnung und gingen erstmal eine Runde zusammen spazieren. Sie verstanden sich, wie erwartet, gut miteinander. Zuhause angekommen, machte Peppino gleich Bekanntschaft mit unseren drei Katzen. Die drei Tiger sind Hunde gewöhnt und Peppino hat sie nach näherer "Untersuchung" auch akzeptiert. Es mußte nur noch kurz die Rangordnung geklärt werden. Er trug es mit Fassung und weiß jetzt genau wie weit er gehen darf. Die ersten Tage haben wir mit Spaziergängen in der Umgebung und viel Ruhe verbracht. Von meiner Ausbildung zum Hundetrainer weiß ich, dass man Neuankömmlingen viel Zeit geben muß. Sie müssen sich an die neue Umgebung erst gewöhnen, das dauert! Die meisten Hunde kennen unsere gewohnten Geräusche (Kaffeemaschine, Radio, Staubsauger, u.s.w.) nicht. Sie reagieren verängstigt und manchmal sogar panisch. Diese Hunde läßt man am besten in Ruhe und ignoriert sie. Auf keinen Fall sie bemitleiden und mit Streicheleinheiten überhäufen, das bestätigt ihr Verhalten. Peppino hat damit kein Problem, im Gegenteil, alles Neue ist interessant und muß untersucht werden. Leider hat dabei meine Gummiente den Kopf verloren und ein Stuhl mußte "Bein" lassen. Jetzt arbeiten wir intensiv an seiner Erziehung. Wir haben in dieser kurzen Zeit auch schon einige Erfolge erzielt: Das Fressen wird nicht mehr verschlungen - sondern er wartet bis wir es freigeben. An der Türe gibt es auch keine Engpässe mehr wenn wir alle raus wollen - er bleibt sitzen bis wir ihn rufen. Auf seinen Platz geht er auch nach Aufforderung - außer Lella hat es sich dort bequem gemacht. Sein Vertrauen zu uns baut sich immer mehr auf. Beim Spazierengehen ist er noch sehr wild. Die Leinenführung klappt prima, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis er frei laufen darf. Ich kann nur an alle neuen Hundebesitzer appellieren: Lassen sie ihren Liebling nicht zu früh von der Leine! Das gegenseitige Vertrauen muß erst wachsen, sonst ist ihr neuer Liebling schneller weg, als sie denken. Gerade junge Hunde wie Peppino sind richtige pubertierende Hitzköpfe, sind schnell auf Abwegen und vergessen ihren Dosenöffner. Die ersten zwei Monate und länger an der Leine ist keine Seltenheit. Natürlich gibt es auch Hunde wo alles in kürzester Zeit funktioniert und man sich kaum Gedanken über Erziehung machen muß. Dies ist von Hund zu Hund verschieden.
Peppino hat inzwischen einige Freunde gefunden, darunter auch Ixl und Nonnina. Er versteht sich mit allen Hunden, egal ob Rüde oder Hündin. Manchmal ist er etwas zu aufdringlich, das kommt wahrscheinlich von seinem italienischen Temperament und seiner Jugend. Wir haben ihn richtig ins Herz geschlossen. 
Als Giovanna uns um ein paar Fotos für die Vermittlungsseite gebeten hat, fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Wir sind total ungeeignet als Pflegestelle, wir können ihn nicht mehr hergeben. Er darf sein Leben bei uns verbringen, mit anderen Hunden über die Wiesen toben, in seinem eigenen, warmen und sicheren Schlafplatz ausruhen, regelmäßig Futter bekommen und gaaaaanz viel schmusen und streicheln mit seinen Dosenöffnern und sonstigen Mitbewohnern. Ich kaufe mir wieder eine neue Gummiente, verstecke sie besser und Stühle haben wir auch genug.
Ich wünsche allen cdi-Hunden genauso einen Platz, wo sie ein so schönes Leben wie unsere zwei Goldstücke verbringen dürfen. Dank Giovanna haben sie eine Chance darauf. Vielen herzlichen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz.
Gabi Albertshofer

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