Eine Spaziergangsgeschichte....

 

 

 

 

 

 

 

Über die Wiesen is` nicht mehr, sagt Frauchen und erzählt mir was von Bestimmungen und Pflanzenwuchs. Schade - meine Lieblingsrunde fällt damit glatt aus. Dafür treffen wir Karly - meinen absoluten Lieblingsmann! Der Typ ist der Oberhammer! Leider - das muss mal gesagt werden - auch ein klein wenig schwer von Begriff Will einfach nicht kapieren, dass so ein Vollweib wie ich mehr als einen Kerl braucht, und steckt dauernd seine dicke Schnute dazwischen, während sein Herrchen mir eine super professionelle Rückenmassage verpasst. (Der hat`s echt drauf, sag` ich Euch!) Erst als ich ihm ein paarmal angedroht habe, ihn ganz schlimm zu verhauen, sieht er endlich ein, dass ich ihm nicht DAUERND meine volle Aufmerksamkeit schenken kann. Ich mein`, wir sind ja nicht verheiratet, oder so....

 

Später auf den Brachwiesen darf ich dann ein bisschen Streunerfeeling genießen. Ich allein auf weiter Flur, durch das wintergelbe Gras stromernd mit der Nase am Boden und den Ohren auf Empfang - menschenvergessen unterwegs in dem Job, für den ich geboren wurde....

Dafür hat Frauchen den Kopf in den Nacken gelegt und starrt wie gebannt in den leuchtend blauen Himmel und brabbelt was von Lerchen und so. Ohne jetzt taktlos sein zu wollen, aber langsam müsste sie einfach wissen, dass fliegende Beute die Mühe nicht lohnt. Kein Wunder, dass sie nach all den Jahren immer noch für Essen BEZAHLEN muss! Naja - wenigstens lässt sie mich meiner Arbeit nachgehen und redet auch nicht mehr von Trödelei. Nee - wir nennen das jetzt "Entschleunigung" und finden es entspannend! Dafür mache ich ihr dann ab und zu eine Freude und gebe ordentlich Gas, damit sie bei Laune bleibt.

Die obligatorische Tüte darf sie aber trotzdem selber entsorgen. Find` ich nämlich voll eklig und würde ich höchstens gegen Bestechung machen - und sie hat ja bedauerlicherweise nix dabei. Pech gehabt - sag` ich bloß.....

Ein "Tut nix und hört auch nicht" kommt über die Wiese gefetzt - aber ein Netter, (Frauchen war schon klar zum Gefecht), und weiter vorn begrüßen wir uns noch mit einer reizenden Jagdhündin und gucken nach dem gutaussehenden Eurasier mit dem bekloppten Namen. Betrieb wie auf dem Stachus, aber der Mensch mit den zwei Malinois nimmt dann glücklicherweise doch einen anderen Weg (wahrscheinlich denkt er, ich bin auch so ein "Tut nix und hört auch nicht" und hat Angst um seine Hunde!)

In den kahlen Zweigen der Büsche besprechen eine Horde staubgrauer Spatzen lautstark den diesjährigen Bebauungsplan, bis zwei winzigkleine bunte Blaumeisen der Diskussion kurzerhand ein Ende setzen.  Eine Amsel beguckt sich das ganze Theater von oben, und Frauchen gerät schon wieder in Ekstase - aber ich sag` nix....

Ein paar Meter weiter hat sie dann tatsächlich die Nase am Boden und beschnüffelt ein paar Veilchen, die an ihrem geschützten, warmen Platz zwischen den Sträuchern tatsächlich schon am Blühen und Duften sind. Ich tausche derweilen heiße Blicke mit Sammy, dem Hovawart. Eigentlich ist er zu jung für mich  - aber ich halte ja nix von Prinzipienreiterei und bei dem würde ich doch glatt eine Ausnahme machen. Hinterlasse für alle Fälle meine Adresse - vielleicht kriegt er ja mal frei.....

Jetzt allerdings hab` ich keine Zeit mehr, denn jetzt wedelt Frauchen mit der Leine und meint, es wäre Zeit, einen Zacken zuzulegen. Und weil daheim das Frühstück wartet, hab` ich auch ausnahmsweise nix dagegen....Leute - wir sehen uns! Spätestens beim nächsten Rudelgassi!

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