Einmal im Leben Glück gehabt !

Bella´s Geschichte

Hallo!

Schön, dass Sie mich angeklickt haben.
Sie wollen mehr von mir wissen? Bitte schön!

Also, ich heiße Bella. Bella „die Schöne“ und zähle mit meinen 10 Jahren nunmehr schon zu den Hundesenioren.
Aber lassen Sie mich von Anfang an erzählen.

Geboren wurde ich irgendwo im Süden Italiens. Wo, kann ich nicht mehr genau sagen. Noch im Welpenalter wurde ich von der Straße weg eingefangen und kam in´s Tierheim nach Caserta. Ein First-Class-Hotel war es nicht, aber immerhin gab es regelmäßig etwas zum Fressen und - ich lernte Giovanna kennen – die gute Seele aller heimatlosen Straßenhunde. Sie war es nämlich, die sich sowohl in Italien als auch in Deutschland von Anfang an für mich eingesetzt hat.
Als Welpe hatte ich ja noch Hoffnung, von einem der doch zahlreichen Besucher mitgenommen zu werden. Aber je älter ich wurde desto mehr wurde mir bewusst, dass sich eigentlich nie jemand ernsthaft für mich interessiert hat. Dabei sah und sehe ich auch heute noch gut aus – finde zumindest ich. Zugegeben, meine Beine könnten etwas länger sein, der Bauch etwas weniger – aber wer ist schon vollkommen......!

So verging ein Jahr nach dem anderen und ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, nie mehr in den Genuss eines richtigen Zuhauses zu kommen. Bis – ja bis ich eines Tages ein Gespräch der Tierpfleger mit anhörte, die von einem möglichen Interessenten sprachen. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Interessenten um ein deutsches Ehepaar, beide schon über 80 Jahre. Giovanna hat mit den beiden alles besprochen und so kam ich – im Alter von fast 9 Jahren - nach Deutschland. Zuerst sah es so aus, als ob ich das große Los gezogen hätte. Ich musste jedoch bald feststellen, dass ich eigentlich nur als Ersatz der vor kurzem verstorbenen Hündin der beiden Leute da war. Aber ich bin Bella – kein Abbild eines verstorbenen Hundes.
Das Ehepaar hatte auch bald das Interesse an mir verloren. Was ich reichlich von den beiden bekam war – Futter. Futter in Form von großen Leberwurstbroten. Sie haben richtig gelesen: LEBERWURST!!! Hätte wegen der darin enthaltenen Zwiebeln tödlich sein können. Sollte man als Hundebesitzer eigentlich wissen, oder?

Im Nachhinein muss ich sagen, ich kam vom Regen in die Traufe!
Gassi gehen, Fellpflege, streicheln, mit mir reden – alles Fremdworte für die Leute.
Aber zum Glück hat mich Giovanna nicht vergessen. Sie hatte mich besucht und musste feststellen, dass es mir nicht wirklich gut ging. Sie hat nicht lange gefackelt und mich mitgenommen.
So kam ich dann in´s Tierheim Landsberg/Lech. Auch nicht gerade die Unterkunft, die man sich als Hund wünscht.
Doch dann passierte in Landsberg das, worauf ich ein Leben lang gewartet habe. Aber der Reihe nach!
Ich saß also in „Einzelhaft“ in Landsberg. Irgendwie hatte ich mich damit abgefunden, dass es eben niemanden gibt, dem ich gefalle und der mich haben möchte.
Doch weit gefehlt! Es kam der 14.September 2011, ca. 14.00 Uhr, Es herrschte Unruhe bei meinen Hundekollegen. Um die Zeit – das war ungewöhnlich. Normalerweise kamen die ersten Besucher erst um 15,00 Uhr. Ich hörte fremde Stimmen und das Gebell eines fremden Hundes! Merkwürdig! Ich musste wissen was da los war. Und da standen sie auch schon: 2 Personen – Mann und Frau und ein Mischling aus Pointer und ???. Jedenfalls größer als ich, sehr nervös. Ein hübscher Rüde – hat mir auf Anhieb gefallen. Ich konnte zuerst nicht glauben, dass sich die drei für mich interessierten, wo doch die Internetseiten des Tierheimes wesentlich jüngere Hunde bieten, Doch tatsächlich! Der Tierpfleger hat mich aus meinem Freilauf geholt.
Die Frau ist mit mir ein paar Meter gelaufen und was sie dann mit dem Pfleger besprach habe ich nicht verstanden, Ich war verständlicherweise sehr verwirrt.
Tja, das war´s dann und die Leute sind mit ihrem Hund wieder gegangen.

Wieder nichts! Ich werde wohl für immer im Heim bleiben müssen!

1 Woche später – am 21.09.2011 – wurde ich von einer Tierpflegerin in´s Büro gebracht und dort – Ihr werdet es kaum glauben – stand die Frau, die mich 1 Woche vorher besucht hat. Sie hat mit der Tierpflegerin noch ein paar Worte gewechselt und dann hat die Frau doch tatsächlich zusammen mit mir – Ihr lest richtig: mit MIR – das Tierheim verlassen. Im Auto von Petra und Horst – so haben sich die beiden bei mir vorgestellt – machte mir ihr Hund Nico – Sie wissen schon, der hübsche Rüde – sofort klar, dass er der Boss ist. Als die Fronten geklärt waren ging´s endlich los.
Ich war vielleicht aufgeregt. Nach 2 Std. konnte ich dann mein neues Zuhause beschnüffeln. Toll! Wirklich toll!
Und von da an hat sich mein Leben total geändert!
Schon allein das Gassi gehen:
Morgens um 6.30 Uhr bereits das erste Mal. Insgesamt 6 (!) mal – zuletzt nachts um 23.30 Uhr. Es gibt 2 x am Tag sehr leckeres Futter, jeden Tag Fellpflege und endlich wird auch mit mir gesprochen.
Meine Leute – klingt gut, oder ? – haben ihren Tagesrhythmus ganz nach meinen Bedürfnissen eingerichtet.
Zugegeben, am Anfang hatten sie schon ganz schön Arbeit mit mir.
Ich musste z. B. erst lernen, dass man nur auf der Straße pinkelt und auch alles Andere nur dort erledigt.
Und als sie gemerkt haben, dass meine Gelenke nicht mehr die besten sind und ich große Schwierigkeiten habe, die 2 Stufen zur Haustüre zu bewältigen, hat mir Horst einen „Laufsteg“ gebaut. Klappt prima!

Beide sind sich einig, dass sich etwas Mühe mit einem älteren Hund lohnt. Denn auch wir „Alten“ können noch sehr viel geben. Und ich mache das jeden Tag auf´s Neue!

Zum Schluss noch eine tolle Neuigkeit:Vor ein paar Tagen habe ich erfahren, dass zu Weihnachten ein weiterer Hund aus dem Tierheim Caserta zu uns kommt. Auch schon älter.

Noch einer, der genau wie ich das GROßE LOS gezogen hat!

 

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