Gestern waren wir bei Kundschaft, der ich die Leine mit der Pinscherin in die Hand drücken konnte. Während wir darauf warteten, dass sie die Pferde sortiert & angebunden hatte, sahen wir uns den Stall an – inklusive der dort herumtuckernden Hühner mit Hahn. Also – ICH habe mir die Hühner aus drei Metern Entfernung angesehen. Schöne, geplusterte, gesunde Hühner. Die Pinscherin hat sie kurz bemerkt, spontan entschieden, die interessieren sie nicht, denn: hier duftet es ganz hervorragend und da...und dort…und außerdem: Fang an Dich zu bücken, Zweibein! Ähm...Bitte! Ich tanz‘ auch für Dich!

Darf sie beim Arbeiten aussteigen, will sie Hufhorn. Die Kundin hatte eigentlich nur die Aufgabe, den Hund von unter dem Pferd fern zu halten. Ich meine, das ist nicht neu oder besonders. Alle Hunde fahren darauf ab, sobald sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Hühner übrigens auch, doch die sind diesmal höflich gewesen und haben den Hunden den Vortritt gelassen. Der Pinschermagen gibt es auch nicht wieder her so wie das bei ungeübten Mägen sonst eigentlich üblich ist. Oder es bläht und fürchterliche, ölige Angriffe auf die menschlichen Atemwege stehen bevor. Deshalb wird es von den entsprechenden Hundebesitzern dann auch gern unterbunden. Nicht so bei der Pinscherin. So pingelig sie auch mit ihrem Napffutter ist, Hufhorn verdaut sie 1a und haut rein, was sie kriegen kann.

Ich stehe kurz vor der Kapitulation was das Frühstück, die angedachte Hauptmahlzeit des Tages, angeht. Dosenfutter mit Reis geht super, sämtliche Versuche, etwas Frisches unterzujubeln, scheiterten bisher kläglich. Ihre Frontzähne können zu Pinzetten mutieren, wenn ich die ganz guten Sachen einschleuse. Sie möchte sich tatsächlich am liebsten von 20-25 Snacks täglich ernähren, die idealerweise aus dem Menschenfutterbereich kommen oder aus der Hardcore-Fastfood-Tierfutterecke. Oder Knabberkram. Oder Katzenfutter. Teller, Schüsseln und Verpackungsmaterial auslutschen, so sollte ihrer Meinung nach die Grundversorgung gestaltet sein. Das kollidiert etwas mit meinen Fütterungsgewohnheiten. Und ich weigere mich mittlerweile, Trockenfutter-Poppies zu füttern, denn ich will nicht mehr diese riesigen Mengen ekligen Kots eintüten müssen, die so ein Hund daraufhin ausscheidet. Die Ausscheidungen der Großen sind im Vergleich seltene, appetitliche Hochglanzpakete geworden, die ich mit Freuden in einem Eichenblatt oder einem Büschel Gras transportiere!

Ich versuche weiterhin, Nährwert statt Junkfood schmackhaft zu machen und probiere mich so durch. Flauschige, getrocknete Hasenohren sind super, Stückchen im Nassfutter, die an Teile einer Aorta erinnern, können eine ganze Mahlzeit ruinieren, zumindest in Kombination mit Kürbiskernöl oder zwei Teelöffeln Gemüsemus. Ennio findet das prima. Er rechnet mittlerweile schon mit einem Nachschlag und er findet der schmeckt jedes Mal einwandfrei.

Gestern wurden wir mit frischem Ochsenschwanz beschenkt: der Snack schmeckte.

Als Ausgleich für einen langweiligen Sauwetter- und boxreduzierten Arbeitstag gab es einen Rohhautkauknochen: hat super funktioniert. In ohrzuckende Träume hat sie sich genagt und zeigte keinerlei energiegestautes Verhalten.

Da mein innerer Bär ja nicht mehr so gern Fahrrad fährt, gönnen wir uns immer wenn es gerade in die Tour hineinpasst eine köstliche Alternative, über die ich allerdings öffentlich lieber nicht spreche. Sehr verpönt (ich weiß gar nicht warum). Die Pinscherin hat keine Probleme damit, sie freut sich über Kilometer, Tempo und Freiheit. Wenn sie losfetzt, zieht sie einen bunten Schweif purer Glückseligkeit hinter sich her. Sie ist eine ausgeglichene Rakete geworden.

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