Ich glaub‘, jetzt habe ich die Lösung. Jeder der mich kennt wird mich schamlos auslachen und ich werde mir das vermutlich in den kommenden Dekaden regelmäßig unter die Nase reiben lassen müssen...aber ich erzähle es trotzdem.

Die Pinscherin hat heute einen ganzen Arbeitstag durchgehalten. Ohne Kotzen. Ohne Sabbern. Gänzlich ohne Leid.
Meine Überlegung war, dass es sicher bessere Positionen in einem Transporter gibt für Hunde, die das Autofahren erst erlernen müssen, als ausgerechnet ganz hinten, einiges nach der letzten Achse. Nun hat die Pinscherin ja so eine überaus handliche Größe, also dachte ich mir: Fußraum geht auch! Plätzchen gerichtet, Hund gesichert, losgefahren. Sie schaut leidgeprüft – und sabbert mir unter den Schaltknüppel. Ich ahne sauer Riechendes. Erster Halt, nur ein kurzes Reinschneien bei der Gemeindeverwaltung, bisher ist es noch gut gegangen. Ich gebe das mittlerweile bekannte Handzeichen zum Bleiben, sie bleibt.
Ich komme nach ein paar Minuten wieder und wer hat sich, unscheinbar zu einem Nest zusammengerollt, auf dem Beifahrersitz niedergelassen? Die Pinscherin!

Nun verhält es sich so, dass ich eine große Verfechterin getrennter Liegebereiche bin. Keine Hunde im Bett oder auf dem Sofa. Oder: auf dem Beifahrersitz.
Aber, verdammt, ich gebe es zu: die Pinscherin ist so klein! Und so geschmeidig und liebreizend!
Also...blieb sie genau da, wo sie sich eingerichtet hatte. Und fuhr mit. Überland, hintenrum, die kurvigen Berg- und Talfahrten auch zu den entlegenen Höfen, Autobahn, alles dabei gewesen außer einer spontanen Vollbremsung (bei der sie genau auf dem Kissen gelandet wäre, das ich mir für sie ausgedacht hatte). Und dem Hundle ward überhaupt nicht mehr schlecht. Kein qualvoller Blick, kein Betteln um Schonung, kein Sabbern, kein Saures. Dafür einen Handschmeichler für die rechte Hand, sobald der finale Gang eingelegt war. Es war… schön.
Nur Automatik fahren wäre schöner gewesen.

Während ich arbeite steht mein Auto meist offen (allein schon der Hunde wegen, es darf nicht immer und an jedem Stall ausgestiegen werden) und ich sehe es nicht zwingend ein, aus diesem Grund zog die Pinscherin in dieser Zeit in die Hundebox um. Ich wollte nicht riskieren, dass sie aus Langeweile oder Gelegenheit auf die Idee kommt, dass man Leinen auch durchbeißen kann – Pflegling = extra sichern. Immer. Wenn er mir an der Leine stirbt ist das wirklich tragisch, aber es ist Pech. Stirbt er ohne Leine, ist es dramatisch, denn dann ist es Schuld (und erzählet mir nichts: die Schuld, die man sich selber gibt, ist meist die schlimmste).
So kam sie vor und nach jedem Termin in den Genuss, sich die Füße zu vertreten und ein paar Nasen voll Fremdwelt mitzunehmen. Auf dem Rückweg gab es noch einen Abstecher zum Landmarkt, um Tiefkühlfleisch für die Großen zu besorgen. Und eine Profi-Autofahr-Koppel für den Beifahrersitz…
Dort trafen wir eine nette Dame, die gleich Freundschaft schließen und sich einen Zweithund anschaffen wollte, weil der Vorgänger ihres jetzigen Bären ein brauner Rehpinscher gewesen sei und dieses Exemplar an meiner Leine ja auch wirklich zauberhaft (und rasserein) zu sein scheint. Ich konnte ihr nicht widersprechen.

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