Weit➡️enger➡️eng➡️weiter➡️weit

 

Das ist der Weg den wir hier bislang gemeinsam gegangen sind.

Am Anfang hatte sie ein Problem mit Nähe, brauchte draußen viel Raum um verarbeiten zu können, gleichzeitig aber auch einen Rahmen, der sie sich nicht verlieren lies.
Den bekam sie, kontrolliert und in Verbindung mit mir, wenn auch anfangs nur über die Leine.
Dann konnte ich anfangen sie enger zu führen, bis sie einen engen Rahmen, den sie durch ihre Instabilität eigentlich so sehr bräuchte, von menschlicher Hand überhaupt aushalten konnte. Einige Zeit gab es so für sie dann nur zugewiesene Plätze, wenig Raum draußen. Und sie stabilisierte sich immer weiter dadurch, Nähe wurde immer weniger ein Thema.
Dadurch konnte der Rahmen wieder etwas lockerer werden.
Denn mein Ziel hier in der Therapie ist nicht, dass ich die Hunde einfach führen kann und sie dabei stabil sind.
Ich möchte, dass sie lernen sich ein Stück weit selber zu stabilisieren. Und das lernt Carla gerade.
Das geht aber nur durch die Vorarbeit, die Schwimmflügel die sie von meinem Rudel und mir mitgekriegt hat. Nun muss sie sie nutzen. Und das tut sie die letzten Tage immer und immer besser. Sie kann immer mehr Carla sein und verliert sich nicht mehr so schnell, sobald die Wegweiser weg sind.
Sie braucht nicht mehr für jede Situation meine Schwimmflügel.
Sie kann sich in bestimmten Situationen schon selber kurz sammeln, schwimmen, und sich das geben was sie braucht: Ruhe, Stabilität.
Und als sie sich das erste Mal von sich aus in einen Korb gelegt hat, da hatte ich Gänsehaut bis in den Himmel.
Das klingt für manch einen vielleicht nach nicht viel.
Aber wenn ein (ehemals) ständig so nervöses, instabiles Hemdchen wie Carla DRAUßEN mal kurz stehen bleibt, sich von sich aus mal auf ihren Hintern setzt und nachdenkt was sie gerade braucht, und dann auch noch zu dem Schluss kommt sich selber einfach in ein Bett draußen zu legen(wo keiner meiner Hunde als zusätzliche Stabilität drin lag), dann weiß ich, dass sie all die Schwimmflügel im Kopf behalten hat, die ich ihr mitgegeben habe.
Natürlich schafft sie das noch nicht in jeder Situation. In tiefen Gewässern braucht sie das Rudel und mich noch. Und das ist auch okay. Denn wir schwimmen ja schon eine Weile zusammen. Aber das kommt alles noch. Da bin ich ganz sicher.

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