...hieß es letztes Wochenende für unsere beiden Casertaner, die uns nach Italien - also quasi auf "Heimaturlaub" - begleiten durften.

Ein wenig gespannt waren wir schon auf ihre Reaktionen, zumal ich darüber bereits einiges von anderen glücklichen Besitzern eines Cane di Italia gehört hatte.

Tatsächlich bekam Sina schon an der ersten Raststätte beim Klang italienischer Stimmen Stressfalten im Gesicht und hat diese während der ganzen Woche nicht mehr verloren - dabei ist es mehr als acht Jahre her, dass sie ihrer italienischen Heimat den Rücken gekehrt hat!!!

Mein kleiner Sonnenschein dagegen fand auch in bella Italia einfach alles und jeden Klasse und zum Knutschen  - wie immer halt...

Italienische Eidechsen sind eine fantastische Alternative zu deutschen Mäusen...

...und "Vom-Balkon-auf-Straße-gucken" ist eine super Freizeitbeschäftigung. (In italienischen Gassen ist wenigstens fast rund um die Uhr was los!!!) Noch ein paar Tage, und er hätte sein Diplom als Balkonkläffer in der Tasche gehabt.

Einen - mindestens - gibt es hier in fast jedem Haus beziehungsweise auf nahezu jeder Etage, der alles und jedes kommentiert, was in irgendeiner Weise aus dem Rahmen fällt. WIE perfekt diese kleinen und großen Türsteher ihren Job machen, durften wir allerdings erst in der letzten Nacht erleben. Da ging zum ersten Mal richtig der "Alarm" los, und es war unbeschreiblich. Innerhalb von Sekunden war die ganze Straße komplett in Aufruhr, und wer immer da was auch immer vorgehabt haben sollte, konnte sich genauso schnell von der Vorstellung verabschieden, es unbemerkt tun zu können!

Ein eher unschönes Erlebnis hatten meine beiden - und ich -  in Pompei, als sie von drei großen Straßenhunden angegangen wurden. Zwar ließen sich die Drei durch einen Brüller und drohende Körperhaltung sofort vertreiben, aber man fragt sich doch unwillkürlich - was wäre gewesen, wenn nicht???

Ein wenig besser konnte ich anschließend die Angst vieler Italiener vor Hunden schon nachvollziehen.

 

Aber natürlich war zumindest ich nicht ausschließlich zum Vergnügen in Caserta. Zwei Tage verbrachte ich in den beiden Tierheimen, um Fotos zu machen und Eindrücke zu sammeln. 

So viele Hunde.

Alte Bekannte, die trotz aller Bemühungen einfach niemand finden will. Welpchen, überquellend vor Menschenliebe und Begeisterung, die hinter Gittern auf Beton dermaßen fehl am Platz wirken, dass man sie sofort einpacken möchte. Greise Herrschaften, die ersichtlich so viel weniger Zeit vor als hinter sich haben und die bittere Erkenntnis, dass auf die meistens nichts anderes als ein einsamer Tod in einer Ecke des Zwingers wartet.

Freundliche Hunde, rührende Hunde, bildschöne Hunde. Witzige Persönlichkeiten und zaghafte Nachfrager.  Energiebündel, die nicht wissen wohin mit sich vor lauter Freude über das winzige bisschen Abwechslung, das unser Besuch in ihren tristen Alltag bringt. Charmante Küsser, die zwischendurch immer mal wieder vor ihrer eigenen Courage erschrecken. Souveräne Kumpeltypen, deren Blick allein verrät, dass sie ihrem Menschen durch Dick und Dünn folgen würden - wenn sie denn einen hätten. Natürlich auch die eine oder andere Beinahe-Liebesgeschichte - "der wäre Meiner, wenn es denn möglich wäre...achja..."

Auch Ihr Cani di Italia war einmal ein solcher Hund.

Und jeder Einzelne davon hat eine Spur in Giovannas Leben hinterlassen.

Die, die sie vermittelt hat, und die, bei denen es ihr - noch - nicht gelungen ist.

Ihretwegen nimmt sie jeden Tag den manchmal halsbrecherischen Drahtseilakt zwischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten, zwischen tierischen Bedürfnissen und Allzumenschlichem in Kauf, der sich Tierschutzarbeit nennt.

Hut ab - kann man da nur sagen. Ich könnte es nicht...

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