In die innere Emigration gegangen!

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Maculo ist einer von denen, die irgendwie "schon immer" da waren. Niemand erinnert sich mehr, wann und wie er ins Tierheim gekommen ist und warum. Wahrscheinlich weiß nicht einmal Maculo mehr, dass er einmal ein Leben vor dem Tierheim hatte.

Allerdings ist schwer abzuschätzen, was in Maculo vorgeht. Viel zu weit hat er sich schon in sich selbst zurück gezogen und viel zu selbstgenügsam lebt er seine Tage.

Wo andere sich eine Schutzschicht aus Kummerspeck angefressen haben, ist er zierlich und drahtig geblieben. Wo andere sich unbändig freuen, wenn sich einmal am Tag die Zwingertür für sie öffnet, bleibt er ruhig und distanziert. Wozu in wilden Überschwang ausbrechen, weil das Gefängnis für eine halbe Stunde zwanzig Quadratmeter größer geworden ist und auf dem Boden fünf Grashalme wachsen? Wo andere dem Kerkermeister Mensch mit überschwänglicher Liebe oder giftigem Hass begegnen, schaut Maculo uns einfach nur an. Weil er längst weiß, dass diese Menschen nicht seine Menschen sind und dass niemand kommt und ihn hier wegholt. Dass einfach alles bleibt, wie es war.

Und doch ist da irgendetwas in seinem Blick.

Und man fragt sich unwillkürlich, ob er sich nicht doch erinnert. An die Zeit, als er noch ein Leben hatte...

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