Samstag in Caserta

Heute haben wir viel vor. Die restlichen Hunde vermessen, ein weiteres Tierheim besuchen, die Boxen für den Transport vorbereiten….

Nach einem italienischen Frühstück in der Bar mit einer weiteren interessanten Interpretation eines Americano starten wir zu Tag 2 im Tierheim Caserta. Dieses Mal fahren wir durch den Hintereingang und sehen als erstes Nives.

 

Wenn sie es nicht eilig hat, kann sie ihr Hinterbein wirklich gut strecken und sich gut bewegen. Ein Zuhause mit Physiotherapie könnte hier sicherlich noch Wunder bewirken…

Und dann stehen wir vor ihm – dem Zwinger der guten Laune, mit 6 Spätpubertieren, allesamt Weiberl, fünfe davon schwarz, eine schwarz-beige und allesamt schier verrückt vor Freude, dass diese drei wahnsinnigen Menschenweiberl zu ihnen in den Zwinger wollen. Und das ist gar nicht so einfach. Kaum versucht man, durch die Tür zu kommen, drängeln von der anderen Seite 6 quirlige Hundedamen und versuchen ebenfalls, durch die Tür zu kommen. Lösung: eine rennt wild juchzend und den Kasperl machend von der Tür weg am Zaun lang, innen alle Hunde hinterher. Somit können schonmal zwei von uns in den Zwinger. Und drinnen veranstalten wir dann ein ähnliches Theater, damit Nummer 3 dazustossen kann. Ich überlasse es der Fantasie jedes einzelnen, was 6 wilde Hummeln, die wie irr in einem Auslauf voller Hundehaufen herum- und anschliessend an uns hochspringen, anrichten können. Nur soviel sei gesagt: noch in der Küche von Giovannas Wohnung haben wir uns ausgezogen und die Kleidung sofort in der Waschmaschine versenkt. (hier noch ein Tip: in Caserta kann man NIEMALS zuviel WARME und hundetaugliche Kleidung dabei haben. Und auf Reisen mit Birgit hat es sich bislang bewährt, noch eine Fleecejacke mehr zum Verleihen dabei zu haben, gell Birgit?)

Wir haben es dann doch geschafft, aus dem wimmelnden Hunde-Freude-Haufen einzelne Hunde zu erkennen, benamsen und vermessen. Mein Favorit war Calma, diese kleine Maus kommt schnell zur Ruhe, wenn sie einen Menschen für sich hat und wird sicher ein wundervoller, aufmerksamer Familienhund. Als nächste bekam Babbuina einen Namen, das süsse Äffchen. Und die übrigen 4 erhielten die Namenspaten: Lina, Piana, Ria und Nerina. Egal welche dieser 6 Damen man sich ausguckt, alle garantieren viel Spass und Unterhaltung und sind bislang unerschütterlich davon überzeugt, dass Menschen das grossartigste auf dieser Welt sind. 

Solange das Wetter hielt haben wir uns durch das gesamte Tierheim gearbeitet. Biaggio, Hitchock, Umberto und Umberta, Vivaldi, Scugnizzo, Gaia, Quit, Shanna …..   eine schier endlose Liste von alt bekannten Gesichtern, leider.

Dann kam der Regen und wir haben uns entschlossen, ersteinmal ein weiteres gutes Essen von Giovanna zu geniessen (Spaghetti alla Puttanesca, yummie).

 

Nach dem Mittagessen sind wir bei strömendem Regen in ein  anderes Tierheim gefahren – 600 Hunde, der Lärm ist ohrenbetäubend. Die schiere Menge an auf den ersten Blick tollen Hunden haut einen fast um. Besonders angetan hat es mir dann eine braune Jadghündin, wunderschön, zärtlich, liebevoll. Aber erst im Zwinger daneben ist es passiert und mir wurde in Sekunden ohne Vorwarnung und völlig unerwartet das Herz gebrochen. Der Rüde nebenan hat mir einfach durch die Augen direkt ins Herz geschaut, dass mir die Tränen in die Augen geschossen sind (und noch heute schiessen, wenn ich an ihn denke). Ich habe nur zugesehen, dass ich fort komme. Ich kann ihn nicht nehmen und ich kann das kaum aushalten. So ging es mir damals mit Paule auch. Schluck. Wir sind noch einige Zeit weiter durch das Tierheim gelaufen, haben noch dutzendweise tolle Hunde gesehen – aber so etwas ist nicht noch einmal passiert. 

Zurück in Caserta haben wir dann die Boxen zusammengebaut und Stellprobe im Auto gemacht. Während wir dabei waren, wurde Siria gebracht, einer „unserer“ Hunde für die Rückfahrt. Da habe ich gesehen, wie glücklich die gespendeten Decken machen können. Ich bin kaum dazu gekommen, Siria die Decken hinzulegen, so freudig hat sie sich gleich darauf gestürzt und angefangen, sich ein bequemes Nestchen zu bauen.

 

Abends haben wir gepackt, schliesslich wollen wir am Sonntag um 5 Uhr starten. Und dann der köstliche Ausklang des Tages bei Giovanna, mit Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Käse, Nachtisch und NEKTAR :-)

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