Wie versprochen, kommt hier...

Gildas Geschichte

(aufgezeichnet von Nadja. Danke!)

 

Es klingelte das Telefon und meine Freundin Carmen war dran:
Sie wolle eine Zusatzausbildung für die tiergestützte Therapie machen und brauche dafür einen geeigneten Hund. Ihre beiden Hunde schieden für dieses Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen aus...sie dachte an einen CdIler und wollte sich mit mir darüber besprechen.
Ihre Ausbilderin machte ihr keine großen Hoffnungen, dass diese Entscheidung fruchtbar würde...Hunde aus dem Tierschutz seien ohne bekannte Vorgeschichte unzuverlässig und schwierig für diesen anspruchsvollen Job.

Wir haben lange darüber diskutiert. Ich gab zu bedenken, dass es wohl in niemandes Macht stünde, in einen Hund hineinzusehen und ihn für eine besondere Aufgabe mit Erfolgsgarantie auszuwählen. Der selbstgezogene Welpe, der als Reitbegleithund gedacht war, weigerte sich – trotz bester Aufzucht und Prägung – fast zwei Jahre, sie am Pferd zu begleiten...ohne erfindlichen Grund, ohne, dass irgendeine schlechte Erfahrung sie daran gehindert hätte...und Carmen ist eben Carmen. Sagt jemand: „das ist unmöglich!“ Sagt sie: „das wollen wir doch erstmal sehen“...

Auf der Homepage fiel ihr eine Hündin auf, die sich jedoch tatsächlich als ausgesprochen risikoreich darstellte und da klar war, dass es neben etwas Glück auch einige vernünftige Auswahlkriterien brauchte, fiel sie leider aus. Ziemlich geknickt, ihr Interesse an dieser Hündin wieder zurückziehen zu müssen, blieb also die Frage: wie findet sich ein geeigneter Hund? Ich konnte ihr nur raten,  bei dem Absage-Gespräch mit Giovanna alles auf den Tisch zu packen, was ihr zukünftiger Hund können und sein solle...und die Liste war lang...doch ich erzählte Carmen, dass die Hunde auf der Homepage lediglich ein Bruchteil der Hunde seien, die Giovanna kenne und betreue...und ihr ja ganz eventuell spontan einer in den Kopf schieße, der zu all den Wunschvorstellungen passen könne.

Niemand braucht raten, wie das Gespräch verlief, ich verrate es: nachdem Giovanna sich die ganze Liste angehört hatte, fiel ihr Gilda ein, eine gut halbjährige Hündin aus Honig und Sahne, sanft, freundlich und aufgeschlossen. Sie schickte Bilder und Videos. Carmen sah in Gildas fotografierte Augen und war verzaubert...

Ein Kurztrip nach Italien wurde organisiert und ich trat die Stelle der Stammrudelsitterin an, während die Hundeeltern ihr neues Rudelmitglied abholen fuhren.

Nach einer langen und aufregenden Reise und einer ersten Nacht im neuen Zuhause, fand das erste Kennenlernen bei mir auf 'neutralem' Boden statt. Die größte Sorge war die jüngere der vorhandenen Hündinnen, die sehr eigen sein kann, wen sie als Hundefreund akzeptiert und wen nicht. Sie ist die Schutzpatronin des Hofes und nimmt ihre Aufgabe sehr ernst.

Nichtmal einen Hauch von Grund zur Sorge sollte es geben. In meinem Garten fand ein freundliches Hundeallerlei statt, der gemeinsame Spaziergang war ein Bild für Götter und der Bach ein perfekter Ort für eine spontane Hundeparty: Gilda liebt Wasser! Nachdem Carmen wegen der Leine selbst in den Bach stelzen musste, um den Spaß nicht zu verderben, ging sogar das sonst absolut wasserscheue neue Schwesterlein hinein.

Nach dem so sehr geglückten Kennenlernen brach das neue Rudel in das nun gemeinsame Zuhause auf.

Seither gibt es glückliche Nachrichten.

Gilda rennt und schwimmt nach Herzenslust und – tadaa, wer hätte das gedacht? - ist die Busenfreundin der jüngeren Stammhündin, von deren Sympathie soviel abhing.

Selbst wenn diese das Prinzessinnenbett belegt hat, darf Gilda sich noch nachträglich dazu kuscheln. Die beiden spielen und rennen um die Wette. Die ältere Hündin ist Wegweiser und Fels in jeder Brandung für Gilda.

Der Start ist wohl mehr als geglückt und die Weichen für eine wunderbare Zukunft gestellt.

Im nächsten Jahr beginnt die Ausbildung zum Therapiehund. Bei derart guten Sternen kann man getrost auf ein: „und ob das geht!“ hoffen!

Ihr Zuhause hat Gilda  jedenfalls gefunden, Berufstätigkeit hin oder her....

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