Festa del Giglio, das Fest der Lilie.
Einmal im Jahr feiern wir hier unseren Schutzpatron. Ich nicht. Zumindest nicht wie die Ortsansässigen.
Der Schutzpatron Sant Antimo wird aus der Kirche geholt, auf einem hohen Turm den ganzen Tag von den - mehr oder weniger jungen - Männern durch den Ort getragen. Auf den wichtigen Plätzen "tanzt" er auch. Das ist alles ein ergreifendes Ereignis. Aber, jetzt kommt das Aber. Abends gibt es dann ein Volksfest. Dort werden dann in einer Tombola lebende Tiere verlost: Goldfische, Schildkröten, kleine Kücken, kleine Enten, Hasenbabies, Wellensittiche & Canarienvögel.


Von Gesetzeswegen eigentlich verboten. Eigentlich.
Hier leben wir noch in den 80ern. Oder vielleicht noch schlimmer.
Ich dachte, hoffte, diese gruselige Tradizion wäre vorüber. Weit gefehlt. Am Freitagabend habe ich diese Stände entdeckt & versucht sofort Anzeige zu erstatten. Ich haben niemanden gefunden, nach mehr als 3 Stunden Telefonaten mit Carabinieri, Kathastrophenschutz, Polizei, Veterinäramt, etc. der sich zuständig gefühlt hätte. Nichtmal ansatzweise.
Am Montag bin ich dann höchstpersönlich in der Polizeistelle eingelaufen, habe mich beschwert, daß nur das Fax rangeht - was tatsächlich so ist - und von dem Vorfall berichtet. Der Wachtmeister, seinen Angaben zufolgen ein engagierter Tierschützer, fand den Ort in dem wir leben & ganz Italien höchst inzivil. Dem konnte ich mich nur anschließen, aber gemacht hat er nix. Es ist verpufft. Und so mag ich mir nur ausmalen, wiviele Goldfische in Zahnputzbechern auf Fensterbrettern stehen und elendig verrecken (sorry, mehr ist das nicht mehr), wieviele Häschen in winzigen Käfigen vegetieren...
Willkommen in Italien. Das ist das Italien, daß den Urlaubern am Gardasee (gerne) verborgen bleibt.
Willkommen.

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