Nach meinem Umzug habe ich keine Berichte mehr nach den Transporten geschrieben, das möchte ich heute & hiermit nachholen.
Da die meisten von Ihnen den CdI-Weihnachtsbrief bekommen haben, fange ich mit der Rückblende ab 2015 an.
Eigentlich mag ich die ungeraden Jahre lieber, das soll sich auch nicht ändern, obwohl es sich wirklich streng angeht.

Nach mehreren Untersuchungsmarathoni (ist das die Mehrzahl?) mit Santos & ZWEI gleichen Meinungen habe ich ihn am 19. Januar eingeschläfert.
Santos ist mit einem Keilwirbel geboren. Das kommt sehr sehr selten vor - und logischerweise passiert es mir.
Aufgrund seiner endgültigen Größe & des rapiden Wachstums wurde der angeborene Defekt als inoperabel eingestuft - von 2 verschiedenen Tierärzten. Einer von ihnen gilt als Koriphäe der Wirbelsäulenchirurgie. Und wenn der das sagt.
Santos hat in seinen letzten Lebenstagen innerhalb von 4 Tagen mehr als ein Kilo zugelegt, das ist dem Zustand natürlich nicht entgegengekommen.
Am Ende war er gelähmt. Er war geistig fit & agil, aufgeweckt & fröhlich, und vorne sehr aktiv. Er war jedoch querschnittgelähmt.
Und nachdem 2 sichere Diagnosen feststanden habe ich mich zu dem Schritt entschieden, ihn dieses Leben so nicht leben zu lassen.
Es war hart. Ich habe ihn großgezogen, ich habe ihm alle 2 Stunde die Flasche gegeben, ihm sein Bäuchlein massiert. Ich habe ihn gehalten & gewärmt als es ihm nicht gut ging und er dem Tot von der Schippe gesprungen ist (dafür daß ich ihn ein paar Wochen später dennoch eingeschläfert habe....).
Sie haben alle mitgefiebert & Anteil genommen. Glauben Sie mir, ich habe mich nicht alleine gefühlt.

Christine, Gabi & Silvia haben ihn noch kennengelernt & ich bin traurig, daß sie ihn nie erlebt haben, wie er war, bevor er gelähmt wurde.
Er war ein Schatz, nicht ohne, aber er hätte es verdient gehabt zu leben. Ich frage mich, ob seine Mutter schon etwas wusste & ihn deshalb nicht mitgenommen hat.... Auch das wird ein Rätsel bleiben.

Santos hat einen schönen Platz in einer fetten grünen Wiese in der Nähe von einem Bach.

Nachdem ich Santos nicht mehr hatte habe ich wieder angefangen Gina & Orbo mit ins Tierheim zu nehmen, vorher durften sie nicht mehr mit um Infektionen für Santos zu vermeiden. Und weil ich auch so wieder "beweglicher" war, habe ich ein paar Hund in Italien in ihre Zuhause gefahren.
Sehr liebe Leute, liebe Hunde - ich hoffe sehr, sie nicht wiederzusehen (die Hunde...). Wobei... auch deutsche Vermittlungen gehen in die Hose. Liegt es an mir, an dem Hund, an den Leuten.... es ist immer ärgerlich & für die Hunde nicht optimal.

Am 19. Januar habe ich Santos eingeschläfert & am 19. Februar ist ihm Gina gefolgt. Sie hatte ein tolles Leben, auch wenn sie oft auf mich
verzichten musste, es ging ihr immer gut, sie hatte immer einen warmen Platz, Liebe & Geborgenheit. Sie hat innerhalb von 3 Tagen stark abgebaut. Umso mehr freut es mich, daß ich ein paar Tage vorher mit ihr am Meer war, sie hat die warmen Sonnenstrahlen genossen & sich schön aufgewärmt.
Meine Beste... Sie liegt neben Santos. Und ich muss sagen, ich bin hin und hergerissen. Ich liebe diesen kleinen schlauen Hund. Ich vermisse sie und ich höre sie noch überall. Ich wusste, daß es DER Tag ist, deshalb habe ich mir Zeit genommen, ich habe sie über 2 Stunden in meinem Arm gehalten & ihr gesagt (mit lauter Stimme, nicht nur in Gedanken!) was ich an ihr liebe, was wir erlebt haben, was sie bewirkt hat. Und ich weiß, daß sie ein tolles Leben hatte. Und ich weiß, es gibt viele, deren tolles Leben erst anfängt, wenn sie einem von uns/ihnen vor die Füße fallen. Rosa ist das aktuell beste Beispiel. Bis auf ihr erstes Lebensjahr hat sie alle Jahre im Tierheim verbracht.

Ohne Gina habe ich nun nur Orbo. Orbo genießt es mich für sich zu haben, ich kann ihm nicht versprechen, daß das lange so bleibt. Wenn auch ein 2. Hund kompliziert ist. Ich fahre durch Italien & immer wieder nach Deutschland um die Hunde in Ihre Familien zu verbringen. Darf ich einem Hund so ein Leben zumuten.... ich bin unsicher. Orbo ist glücklich wo ich bin. Und wenn es der Fußraum von einem Fiat500 ist. Ich glaube mit mir würd er sich sogar in 'nen Radelkorb quetschen.

Die Lage in Italien ist im Moment etwas schärfer gegen die Verbringungen nach Deutschland, wie ich am eigenen Leib erfahren habe. Nie würde ich ein Risiko für meine Hunde eingehen. Schämen sollten sie sich. Alle miteinander. Aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht hierher.

Im Tierheim kämpfen wir nach wie vor jeden Tag. Die meisten Hunde leben unauffällig vor sich her. Es gibt die Sorgenkinder (Murrina), die Glückskinder (Frullina, sie hat keines ihrer Beinchen verloren, obwohl es schon so aussah, als ob wir ihr 2 Beinchen amputieren müssten - was natürlich nicht geht...), und es gibt die armen Socken (Chris... dazu fällt mir gar nix ein). Es ist ein Unterschied, diese Hunde alle 5-6 Wochen zu sehen, oder täglich. Und ich sehe sie täglich. An fast 5 Tagen in der Woche mache ich die Therapien, da sehe ich alle. Und ich versuche jedem eine Bröckchen Nassfutter zu geben.... Wie sie sich freuen, als ob Weihnachten wäre. Es regnet seit dem 28.12.2014. Seitdem hatten wir vielleicht 5 trockene Tage. Die langfelligen Hunde schauen schrecklich aus, verfilzt & schon lange nicht mehr richtig trocken. Ein paar Tage hatte es sogar Schnee & Temperaturen um die 0 Grad und drunter - ein Wetterphänomen für unsere Gegend. Alle hoffen, daß der Frühling bald kommt. An fast jeder Wand wächst Moos....

Es sind komische & unruhige Zeiten. Es ist viel zu tun.

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