Zwei Sätze sind es, die man immer wieder von frisch gebackenen  CdI-Hundebesitzern hört.

Kurz nachdem das neue Familienmitglied eingezogen ist, kommt die staunende Bemerkung: "Unglaublich! Es ist, als wäre er schon immer da gewesen!" 

Und dann - so ungefähr nach einem Jahr - folgt dann die - von Giovanna vorausgesagte -  Feststellung: "Jetzt ist er wirklich angekommen!"

Ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an Doris von Mio, die für uns über die Zeit geschrieben hat, die zwischen diesen beiden Sätzen liegt!

Viel Spaß mit:

Ein Jahr später...

oder

Vom Sträfling zum Familienmitglied!

Als unsere geliebte Schäferhündin gestorben ist, die uns 13 Jahre auf Schritt und Tritt begleitet hat, haben wir uns entschieden, dass ein neuer Hund erstmal warten muss, bis wir in Rente gehen. Die Kids sind größer und ich arbeite wieder mehr usw....

3 Jahre haben wir ausgehalten und dann war klar, so ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos und nix für uns!

Nachdem ich wusste, dass meine Freundin Doris eine superliebe Hündin aus einem italienischen Tierheim hat, habe ich nach der Internetadresse gefragt. Kurz darauf hing die ganze Familie am PC und hat die CdI-Seiten nach einem geeigneten Familienmitglied durchforstet. 

Und da haben wir ihn entdeckt: Damals Briano....Taschenschäferhund, lieb, freundlich und unkompliziert stand da.

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Genau was wir suchten: ein Familienmitglied, das überall und immer dabei ist! Und wir haben kurzerhand und ohne lange zu überlegen beschlossen: wir nehmen ihn. Und aus Briano sollte Mio werden. 

6 Wochen dauerte es noch, bis wir ihn in Empfang nehmen konnten. Für uns eine gefühlte Ewigkeit aber Dank Giovanna haben wir die Zeit mit Geschichten, Videos und Fotos überbrückt!

Endlich stand der große Tag vor der Tür und ich war sooo unglaublich aufgeregt. Ein Blinddate!!!

Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich auch jede Menge Schiss! Was kommt da nun wirklich auf uns zu....

Meine Familie hatte ich vorgewarnt: Vielleicht bellt er dauernd oder macht alle möglichen Geschäfte in unserem Wohn- oder Schlafzimmer oder zerlegt die Einrichtung oder oder oder....

Viel zu früh waren wir bei der Familie Spicker, wo Mio ankommen sollte.

Und dann ging alles ganz schnell, Giovanna kam mit ihrem Mann, alle Hunde wurden ausgeladen und durften im Garten laufen. Da war er....größer als erwartet, dünn, total aufgeschlossen und lieb.

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Er ist auch ohne Zögern mit uns gekommen, ins Auto gestiegen und nach Hause gefahren.

Zu Hause hat er sich ganz vorsichtig umgesehen, auf seine Decke gelegt und gewartet. Man merkte, er hatte großen Respekt vor dem Treppenhaus und den Treppen. Klar - er war ein Straßenhund und hatte noch nie in einem Haus gelebt!

Und alles kam ganz anders wie erwartet! Mio war vom ersten Augenblick an stubenrein (er hat nicht ein einziges Mal ins Haus gepinkelt!), er hat absolut nichts kaputt gemacht und er ist heute noch ein ganz ruhiger Hund.

Mit einem hat er uns besonders überrascht: er war von Anfang an die weltgrößte Schmusebacke!

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Absolut unglaublich wie lieb er war und wie er jede Streicheleinheit genossen hat!

Die erste Nacht hat Elias, unser Sohn, mit ihm im Wohnzimmer geschlafen, denn wir schlafen im zweiten Stock und es war nicht im Ansatz daran zu denken, dass er das große Monster im Gang erklimmen würde: unsere Treppen!

Die zweite und dritte Nacht haben wir ihn hochgetragen, aber man merkte, er ist in seinem Leben noch nie oder ganz selten getragen worden. Dabei hatte er einfach richtig Angst!

Also blieb nichts anderes, er musste alleine unten schlafen! Aber das hat er absolut toll gemacht.

Am zweiten Tag waren wir das erste Mal Gassi. Draußen sieht die Welt ganz anders aus. Men merkte, Mio ist gewohnt, draußen alleine zurecht zu kommen, er braucht niemand, er kann für sich selber sorgen. 

Am Ende der Schleppleine ging er spazieren und er hat sich wenig darum gekümmert, was am anderen Ende der Leine war.

Das war für uns sehr ungewohnt. Unsere Schäferhündin war, seit wir sie hatten, ohne Leine gelaufen und uns hinterher. Das ist doch kein Problem, mit Spielzeug und Leckerlies kriegt man das gleich in den Griff! Tja, leider interessierten Mio draußen die Leckerlies nicht die Bohne und spielen kannte er überhaupt nicht! Den Ball schaute er fassungslos an, als ob er sich dachte, na wenn ihr so ungeschickt seid und den Ball irgendwohin werft, dann holt ihn auch bitte selber.

Leider wurde das auch nach erstem Eingewöhnen nicht besser und so haben wir beschlossen, wir brauchen professionelle Hilfe!

Übers Internet fanden wir "Dogs red line, Freiheit durch Grenzen" und haben gleich einen Termin ausgemacht. Und wir fanden uns hier aufgehoben. Ehrlich, absolut kompetent und mit Herz werden hier vor allem Herrchen und Frauchen erzogen! Hier wird nicht auf die Uhr geschaut und jederzeit hat uns Tom am Telefon mit Rat und Tat zur Seite gestanden!

Und so war unter anderem Treppensteigen nach kurzer Zeit kein Problem mehr: Und Schritt für Schritt lernte er und lernte und lernte....bzw......wir lernten und lernten und lernten.

Alleine bleiben hat nach kurzer Zeit super geklappt!!! Unglaublich, er wartete brav, bis wir nach Hause gekommen sind!

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Er eroberte unsere Herzen im Sturm und war nach kurzer Zeit aus unserer Familie nicht mehr wegzudenken.

Wir lernten geduldig zu sein (seeehr schwer für mich) und zu akzeptieren, dass jedes Lebewesen (Gott sei Dank) seinen eigenen Charakter hat.

Sehr schnell hat sich herausgestellt, dass Mio bei Hasen und Rehen ein Jäger ist und auch einer bleiben wird, aber auch dass er Katzen gegenüber interessiert und lieb ist.

Der erste Urlaub im Wohnwagen war ungewohnt und Mio hat gelernt zu vertrauen, dass wir ihn nicht wieder ins Tierheim bringen, sondern nach gewisser Zeit wieder mit ihm heimfahren.

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Mehrere Urlaube folgten.....stundenlang Autofahren....ins Restaurant gehen.....im Hundeanhänger zu fahren......am Campingplatz ruhig zu liegen, auch wenn Hunde, Menschen, schreiende Kinder mit Roller vorbei kommen, all das hat Mio gelernt und gemeistert.

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Und wir lernten ihn zu verstehen und zusammen zu wachsen. Leider haben wir auch viel falsch gemacht und falsch reagiert, aber Mio hat alles verziehen und ist ein Meister der Anpassung.

Nun ist ein Jahr vergangen (wo ist bloß die Zeit hin??)...

Giovanna hat zu mir einmal gesagt: bis ein Hund aus dem Tierschutz zu Hause völlig angekommen ist, vergeht ein Jahr....und so war es auch bei uns.

Ein Jahr später:

We are family!

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Mio läuft frei (in wildarmen Gebieten), folgt (meistens) super, ist ein Meister der Flexibilität und Anpassung, bestens sozialisiert, hat Nerven wie Bandnudeln und wir sind eine Familie!

Mio ist immer überall dabei (sonst fehlt er uns einfach fürchterlich), begleitet uns auf Schritt und Tritt und ist vor allem eines: in unserem Herz!

 

 

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